Reduktion
"Adolf Hitler schrieb 1924 während seiner Inhaftierung in der Festung Landsberg 'Mein Kampf' in der Absicht, 'nur die Ziele unserer Bewegung klarzulegen, sondern auch ein Bild der Entwicklung derselben zu zeichnen' (Vorwort). Der Weg ins NS-Regime, die innenpolitische Wirklichkeit des nationalsozialistischen Staats und seine außenpolitische Entfaltung beweisen die außerordentliche Konsequenz, mit der hier eine theoretische Konzeption in die Praxis übertragen worden ist. Mein Kampf läßt sich allerdings nicht in eine Tradition abendländischen Staatsdenkens einordnen. Die Gesinnung Hitlers äußert sich darin, daß er alle Phänomene des politischen Lebens auf einige wenige, von ihm selbst für wahr gehaltene Grundsätze reduziert und sie damit für die undifferenzierte Aggressivität seiner Kritik verfügbar macht." Deutsches Historisches Museum
Unter Verschluss?
"Als Rechtsnachfolger des nationalsozialistischen Franz-Eher-Verlags hat der Freistaat Bayern die Veröffentlichung von Hitlers 'Mein Kampf' seit 1945 verboten. Zum Jahresende erlischt das Urheberrecht. Dass das Werk ab 2016 neu aufgelegt werden darf, sorgt für Diskussionen. Wäre es sinnvoller, 'Mein Kampf' weiter unter Verschluss zu halten?" Deutschlandfunk
Geringes Interesse
"Ab 2016 darf 'Mein Kampf' wieder gedruckt werden. Erlebt Adolf Hitlers Propagandawerk eine Renaissance? Der Verfassungsschutz bleibt gelassen. Nach SPIEGEL-Informationen schätzt er das Interesse von Neonazis als gering ein." Spiegel Online
Politisches Mittel
"Anstatt sich immer nur mit Siliconimplantate-essenden Hunden, Fledermauskot in Kajalfarbe oder Alligatoren in der New Yorker Kanalisation zu beschäftigen, sollte sich das neue MTV-Format 'Big Urban Myth' zwischenzeitlich ruhig auch mal den richtig heiklen Fällen zuwenden. Unser Vorschlag: 'Es heißt immer wieder, Hitlers 'Mein Kampf' unterliege der Zensur - Wahr oder falsch?' Aber Spaßformat beiseite. Tatsächlich wird im Bezug auf dieses Buch - einem der widerwärtigsten Texte, die im 20. Jahrhundert geschrieben wurden - die Verbreitung einer falschen Behauptung vor allem als rechtsextremes politisches Mittel eingesetzt." fluter.de
Breitere Basis
"In Historikerkreisen herrschte lange die Überzeugung, dass Hitlers 'Mein Kampf' nur wenige Menschen tatsächlich gelesen hatten. Dem entgegnet der Historiker Othmar Plöckinger, dass das Buch nach den ersten Wahlsiegen der Nationalsozialisten auf 'breiterer Basis' diskutiert worden sei als gerade in der ersten Zeit nach dem Erscheinen." Deutschlandradio Kultur
Leseeindrücke
"Es war die wohl anstrengendste Lektüre meines Lebens, handelt es sich doch um eines der schlechtest geschriebensten Bücher deutscher Sprache. Mein Kampf ist allerdings ein Druckwerk, das ständig in vielen Kontexten erwähnt wird, aber außer von ein paar Historikern und ein paar alphabetisierten politischen Idioten von niemandem gelesen wird. Es dauerte mindestens ein halbes Jahr bis ich das Buch in kleinen Portionen zu Ende hatte. Ich halte hier einige meiner Leseeindrücke fest." Koellerer.net