Fester Bestandteil
"Spätestens seit den Anfängen des Mitmach-Internets beobachten wir in politischen Debatten eine Zunahme von Verschwörungstheorien. Zuweilen werden sie sogar von Staatschefs bemüht, um die eigene Politik zu rechtfertigen oder Gegner zu diskreditieren. Umgekehrt kann es ein Mittel der Diffamierung sein, jemanden als 'Verschwörungstheoretiker' zu betiteln. Der Begriff 'Verschwörungstheorie' ist 'zu einem festen Bestandteil des alltäglichen gesellschaftlichen Diskurses geworden', bilanziert denn auch Michael Butter in der Einleitung seines neuen Buches 'Nichts ist, wie es scheint'. Doch seien mit dem Begriff auch einige Mythen verknüpft, die einem Verständnis des Phänomens im Wege stehen." Blätter für deutsche und internationale Politik
Krise und Einfluss
"Aber wie gefährlich ist das Ganze? Die gute Nachricht zuerst: Imhoff und auch der Tübinger Amerikanist Michael Butter, dessen Buch 'Nichts ist, was es scheint' im März bei Suhrkamp erscheint, bezweifeln, dass Verschwörungstheoretiker heute so viel einflussreicher sind als in der Vergangenheit. Aber gleichzeitig können Phänomene wie der Erfolg von 'VVV' ein Syptom sein für eine 'tiefer liegende Krise demokratischer Gesellschaften', schreibt Butter. Etwa der Beobachtung, dass Menschen im 'postfaktischen' Internetzeitalter Politik, Medien und Wissenschaft nicht mehr im gleichen Maß glauben." Echo Online
Wachstum
"Die Mondlandung war gefälscht, der Islam übernimmt Deutschland, und Barack Obama ist kein Amerikaner? Der Glaube an Verschwörungstheorien wächst und gewinnt auch politisch an Einfluss: Ein Gespräch mit dem Amerikanisten Michael Butter." Zeit Online
Glaubensfragen
"Glauben Menschen neuerdings lieber an eine gefälschte Mondlandung als an Gott? Der Tübinger Professor Michael Butter widerspricht: Verschwörungstheorien gibt es schon lange – sie sind Religionen manchmal aber sehr ähnlich." ARD Faktenfinder
Die und wir
"Die Mondlandung wurde im Fernsehstudio aufgezeichnet, die Illuminaten planen die Weltherrschaft – und wer das alles nicht glaubt, der gehört ohnehin zu 'denen'. Durch das Internet ist es heute fast unmöglich, Verschwörungstheorien aus dem Weg zu gehen. Vor allem über soziale Netzwerke wie Facebook finden sich deren Anhänger zusammen. Michael Butter, Amerikanistikprofessor an der Uni Tübingen, leitet ein EU-Forschungsnetzwerk, das sich seit dem Frühjahr 2016 mit den oft kruden Thesen auseinandersetzt. Daniel Drescher hat mit ihm gesprochen." Schwäbische Zeitung
Geheime Pläne
"Es gibt ganz viele verschiedene Definitionen von Verschwörungstheorien. Ganz grundlegend könnte man sagen: Eine Verschwörungstheorie behauptet, dass eine im Verborgenen handelnde Gruppe von Akteuren dabei ist oder es schon geschafft hat, die herrschende Ordnung zu untergraben, um irgendwem zu schaden, um eine Institution oder ein Land oder gar die ganze Welt zu kontrollieren, zu tyrannisieren oder gar zu zerstören. Das Entscheidende ist also: Wir haben eine Gruppe, die im Geheimen handelt und einen Plan verfolgt. Ohne Plan keine Verschwörungstheorie." Internationale Politik und Gesellschaft