Geschichte und Aufbegehren

Einblicke Zum Phänomen der sogenannten 68er-Generation gibt es eine beinahe unüberschaubare Zahl von Meinungen, zumeist von der persönlichen Haltung dazu geprägt. Versuch einer Sammlung

Ursache und Wirkung

"Sie protestierten gegen starre Strukturen, den Vietnamkrieg, die rigide Sexualmoral und die Nichtaufarbeitung des Nationalsozialismus: Tausende Studenten gingen in den 1960er Jahren auf die Straße – und unter der Chiffre '68' in die Geschichtsbücher ein. Bis heute sorgen die Ereignisse dieser Zeit für Kontroversen: War sie notwendig für den Übergang in die moderne Gesellschaft? Oder ist die 68er-Generation für Werteverlust, Kindermangel und Bildungsnotstand verantwortlich? Das Online-Dossier beleuchtet die Geschichte der 68er mit Hintergrundtexten, Analysen, Diskussionsbeiträgen, Interviews, Zeitzeugenberichten sowie zahlreichen Bild- und Tondokumenten." Bundeszentrale für politische Bildung

Selbstverständnis und Legitimation

"Vierzig Jahre nach 1968 erhält die damalige Protestbewegung den Rang eines nationalen Gedenkdatums. Das Selbstverständnis der Bundesrepublik ist eng verbunden mit den Impulsen, die von der antiautoritären Bewegung ausgingen. Der Blick zurück ist allerdings verstellt von heutigen Legitimationsbedürfnissen, die immer in die Diskussion mit einfließen." Goethe-Institut

Verklärung, Verdammung, Veränderung

"Die einen verklären die damaligen Ereignisse, andere verdammen sie. Fest steht, dass die 68er-Bewegung die deutsche Gesellschaft verändert hat. Die Herausgeber und Autoren dieses Bandes erinnern daran, dass sich unser Gemeinwesen mit Kritik – auch mit maßloser Kritik – auseinandersetzen muss. Heute wie damals gilt es, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat zu wahren und zu verteidigen. Die Beiträge dieses Bandes verstehen sich als pointierte Gegendarstellung zu neuen und neu belebten 68er-Mythen. Zeitzeugen – auch ostdeutsche – schildern ihre Erfahrungen und Experten geben ihre Einschätzung." Konrad Adenauer Stiftung

Muff und Struktur

"'Unter den Talaren Muff von Tausend Jahren!' riefen die Studenten 1968 auf Deutschlands Straßen. In Berlin, Frankfurt, München und vielen anderen Universitätsstädten der damaligen Bundesrepublik machten sie ihrem Unmut Luft. Mit Protestmärschen und Gleisblockaden demonstrierten sie gegen die verkrusteten Gesellschaftsstrukturen im Deutschland der 60er Jahre. Ihre Proteste richteten sich gegen das verstaubte Hochschulwesen, die große Koalition, den Vietnamkrieg und die fehlende Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit." Planet Wissen

Zeit und Wandel

"40 Jahre später verfolgt eine neue Generation von Konservativen die umgekehrte Strategie. Sie reden die Revolte nicht klein, sondern groß. 68 erscheint ihnen (wie den Protestierenden von damals!) als ein gewaltiges Ereignis, nur unter verkehrten Vorzeichen: nicht als Aufbruch, sondern als Katastrophe. Werte kaputt. Familien kaputt. Arbeitsmoral kaputt. Das Schlimmste: Die Kaputtmacher seien heute an der Macht. Sind sie das wirklich? Mag sein, dass ein paar 68er erfolgreich durch die Institutionen marschiert sind und dies die Institutionen verändert hat. Weit mehr noch aber dürften die Institutionen die 68er verändert haben. Aus radikalen Utopisten, das haben sieben Jahre Rot-Grün hinreichend gezeigt, sind brave Realpolitiker geworden." Zeit Online

21.03.2013, 13:11

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