Eigenwillige Zeitreise

Netzschau Rezensionen aus dem Netz: "Ein dokumentarischer Roman, dessen schöne, klare Sprache den Leser gefangen nimmt für eine eigenwillige Zeitreise, die immer wieder zur Höllenfahrt gerät."
Eigenwillige Zeitreise

Foto: Alexey Druzhinin/AFP/Getty Images

Ein klares Ja

"Die erste Frage muss lauten: Ist das, wofür Swetlana Alexijewitsch an diesem Donnerstag den Nobelpreis für Literatur zuerkannt bekommen hat, denn überhaupt Literatur? Ein klares Ja. Die Frage wurde schon vor zwei Jahren, anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die weißrussische Autorin debattiert. Nun war das ein dezidiert politischer Preis, aber auch damals konnte man den Kommentaren schon die Achtung vor der immensen literarischen Leistung ablesen, die in den Gesprächsbüchern von Swetlana Alexijewitsch steckt." FAZ.net

Intensive Collagen

"Swetlana Alexijewitsch lässt die Stimmen einfacher Menschen zu Wort kommen, die normalerweise nicht im Rampenlicht der Geschichtsschreibung stehen. Das Resultat sind intensive emotionale Interview-Collagen, die den Alltag und die Denkweisen einstiger 'Sowjetmenschen' vor Augen führen."Deutschlandfunk

Urteile und Klagen

"Swetlana Alexijewitsch sammelt die Stimmen der Unglücklichen, Verarmten, Verfolgten vor allem, aber auch der Aufsteiger und Gesundbeter. Einige nennt sie mit Namen, andere kennzeichnet sie nur durch Beruf und Alter, von noch viel mehr Menschen schnappt sie nur Sätze auf, sammelt ihre Urteile oder Klagen und reiht sie in einer Collage aneinander." Frankfurter Rundschau

Vom Zuhören

"In ihrer Heimat Belarus sind ihre Bücher verboten, im Ausland werden sie prämiert: Swetlana Alexijewitsch hört Menschen zu, die sich von der Geschichte betrogen fühlen." Zeit Online

Schrecklich großartig

"Schrecklich grossartig hat Swetlana Alexijewitsch über ihren Stimmenchor eine ganze Epoche der jüngsten russischen Geschichte eingefangen, indem sie die 'Chronik der Ereignisse' mit einer 'Chronik der Gefühle' verband. Zu lachen gibt es nichts, denn mögen die Schicksale sich auch unterscheiden und viele aufgeschnappte Gesprächsfetzen ein kontroverses Bild ergeben, der Tenor der Erzählungen ist düster, und Zukunftshoffnung ist kaum auszumachen." NZZ.ch

10.12.2015, 14:04

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