Pionierarbeit

Biographie Man muss ihn kaum vorstellen: Gerd Ruge ist ein Urgestein der Auslandsberichterstattung und hat diese maßgeblich geprägt, unter anderem als einer der Entwickler des "Weltspiegel"
Pionierarbeit

Foto: Peter-Andreas Hassiepen/Verlag

Gerd Ruge wurde am 9. August 1928 in Hamburg geboren. 1949 begann er seine journalistische Laufbahn beim NWDR, wo Rundfunkreportagen aus dem Ausland zum Schwerpunkt seiner Tätigkeit wurden. Unter anderem berichtete er ab 1950 als erster westdeutscher Journalist nach dem Krieg aus Jugoslawien.

Er war von 1956 bis 1959 der erste Korrespondent der ARD in Moskau und von 1964 bis 1969 Korrespondent in den Vereinigten Staaten. 1970 übernahm er die Leitung des WDR-Hauptstadtstudios in Bonn, in den Jahren 1973 bis 1976 berichtete er für die Tageszeitung Die Welt aus Peking. Nach weiteren verschiedenen Funktionen beim WDR und der ARD, darunter von 1987 bis 1993 als Leiter des ARD-Studios in Moskau, ging Ruge am 1. September 1993 in den Ruhestand.

1961 gründete er zusammen mit Felix Rexhausen und Carola Stern in Köln die deutsche Sektion von Amnesty International. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

Zusammen mit Klaus Bölling initiierte er 1963 die ARD-Sendung Weltspiegel. In den Jahren 1981 bis 1983 war er Moderator des ARD-Magazins Monitor. 1984/1985 war Ruge WDR-Fernsehchefredakteur. Zusammen mit Helmut Markwort leitete er die 3sat-Talkrunde NeunzehnZehn. Ebenfalls unter Ruge NeunzehnZehn moderiert diese Sendung auch seine TV-Kollegin Nina Ruge; beide sind jedoch nicht miteinander verwandt.

Gemeinsam mit der Filmstiftung NRW vergibt er seit 2002 jährlich das mit 100.000 Euro dotierte Gerd Ruge-Stipendium.

Seit seinem Ruhestand arbeitet Ruge als freier Journalist und tritt dabei besonders durch seine Reisereportagen hervor.

Er hat mehrere Bücher veröffentlicht und für seine journalistischen Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Adolf-Grimme-Preis und die Goldene Kamera.

---

Nähere Informationen zu Terminen von Lesungen und Veranstaltungen mit dem Autor finden sich auf einer entsprechenden Seite des Verlages.

---

Teile dieses Textes basieren auf dem Artikel Gerd Ruge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung).

12.12.2013, 11:32

Buch: Weitere Artikel


Nah dran

Nah dran

Leseprobe "Die Gorbatschows wirkten wie unter Schock, und seine erste Worte, die er noch auf der Flugzeugtreppe sagte, ließen erkennen, dass er nicht begriffen hatte, was geschehen war."
Welt und Vermittlung

Welt und Vermittlung

Einblicke Ob aus Moskau, Washington oder Peking – Ruges Berichte und Reportagen schafften es immer, ein umfassendes und sachliches Bild von den Ereignissen in der damals noch viel weiteren Welt zu vermitteln
Gelebte Geschichte

Gelebte Geschichte

Netzschau Rezensionen aus dem Netz: "Ruges 'Unterwegs' vermittelt ein Stück gelebte Zeitgeschichte eines Mannes, dessen Arbeitsplatz primär nicht das Büro und der Schreibtisch war. Sehr empfehlenswert."

Weltspiegel – Erste Sendung 1963

Video Der Weltspiegel ist eine Fernsehsendung aus dem Ersten mit Schwerpunkt Auslandsberichterstattung. Gezeigt werden Berichte aus aller Welt von den Korrespondenten der ARD-Auslandsstudios

Wahl von Lyndon B. Johnson 1964

Video Die Präsidentschaftswahl 1964 gewann Johnson mit 61 Prozent eindeutig gegen den republikanischen Kandidaten Barry Goldwater. Es ist bis heute der höchste Wahlsieg in der amerikanischen Geschichte


Als die Welt noch groß war (1/4)

Video Unsere ersten Auslandskorrespondenten: Ende der 50er begann die ARD, ihr eigenes Korrespondentennetz aufzubauen. Rückblick auf die Anfänge der Auslandsberichterstattung aus Sicht ihrer Begründer


Gerd Ruge: "Ohne Freiheit ist alles nichts"

Video Gerd Ruge war jahrzehntelang einer der bekanntesten deutschen Auslandskorrespondenten. 1961 war er maßgeblich an der Gründung der deutschen Amnesty-Sektion beteiligt


Interviewmarathon "Was ist fremd?"

Video 12. Mai 2007: Innerhalb von 24 Stunden wurden 24 Persönlichkeiten zu der Frage "Was ist fremd?" interviewt. Ein Zusammenschnitt aus Interviews mit Gerd Ruge, Ilija Trojanow u.a.