Betrieb und Beobachtung

Einblicke Das Biographische vom Allgemeinen abzuscheiden, war schon immer eine der zentralen Fragen der Literatur, mal mehr, mal weniger dringlich. In diesem Fall aber durchaus zu stellen. Versuch einer Sammlung
Betrieb und Beobachtung

Foto: Andreas Rentz/Getty Images

Biographisches

"Annas Geschichte ist in weiten Teilen identisch mit der von Arezu Weitholz. Aber um die Unterschiede herauszuarbeiten, erzählt die Autorin nun aus ihrem Leben. Geboren 1968 in Rehren, Niedersachsen, von einer Iranerin, sie gab dem Baby den Namen Arezu. Adoptiert von dem deutschen Ehepaar Weitholz, das das Mädchen Britta nannte. Sie wuchs auf dem Dorf auf, auf der Tankstelle ihres Opas, wo sie für eine Mark Autos wusch und sich von dem Geld Yps-Hefte kaufte." Berliner Zeitung

Zeitgenössisches

"Die Debütanten, die sich in Hamburg vorstellen, entsprechen viel eher dem Bild des modernen Autors, der Brot- und durchaus auch Herzensjobs hat und dann irgendwann auch mal einen Roman schreibt: Die gebürtige Niedersächsin Arezu Weitholz zum Beispiel ist bislang als Songtexterin für Udo Lindenberg und Herbert Grönemeyer, außerdem als Journalistin für etliche überregionale Zeitungen in Erscheinung getreten. Ihr erster Roman 'Wenn die Nacht am stillsten ist' spielt in der Medien- und Musikbranche und handelt von deren Einbrechen in private Strukturen: Ludwig, der Starschreiber eines Hamburger Magazins, ist jedenfalls ein sehr schwieriger Mensch, vom Ehrgeiz zerfressen und liebesunfähig. Zu kaputt für die Kollegin Anna? Sie gerät jedenfalls immer tiefer in die große Ludwig-Verstrickung, am Ende wird der Mann sogar lebensmüde." Hamburger Abendblatt

Text und Kampf

"Telefonieren. Ich bin ein Telefonierer. Ich mache die Texte zusammen mit Arezu Weitholz, der erzähle ich das und sie hört sich das an. Dann telefoniere ich gern mit Freunden. Das Telefon liegt immer neben mir. Wenn ich dann merke, ich komme nicht weiter, dann rufe ich jemanden an. Früher bin ich dann an den Kühlschrank gegangen; das mache ich nicht mehr. Aber Texten ist Kampf. Das bin ich gar nicht gewohnt, weil ich an sich jemand bin, der gerne arbeitet. Doch beim Texten herrscht oft dieses Frustmoment. Mir sitzt immer die Angst im Nacken: Schaffst du das? Oder gibst du dir nicht genug Mühe? Oder geht dir zu früh die Geduld verloren? Ich habe unheimliche Angst, dass ich mir mit einem schlechten Text eine Platte kaputt schieße." msn Unterhaltung

Alles kommt raus

"Arezu Weitholz, die sich besser als andere in der 'Szene' auskennt, weil sie für Größen wie Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg und 'Die Toten Hosen' textet und mit lustigen Gedichten 'Mein lieber Fisch' ihren Sinn für skurrilen Humor bewies, zeigt in diesem unglücklichen Liebesroman die Verkommenheit der Medien, die Verantwortungslosigkeit der Szenejournalisten, geschult am 'New Journalism', einem amerikanischen Import. Um des 'Scoop' willen wird jegliche Moral über Bord geworfen. Doch ein Trendforscher prophezeit: 'Alles kommt raus'. Und so ist es: eine Plagiatsaffäre, in die Ludwig und andere verwickelt sind. Hat Anna die Zeit, um Ludwig zu retten?" Poetenfest Erlangen

Immer zwei

"'Bei Selbstmord sterben immer zwei', sagt Anna in einem ersten Gespräch mit Ludwig in der Bar. Anna und Ludwig sind kein Paar. Sie sind Kollegen und haben Geheimnisse. Beide gehören zu der Generation, die durch Oberflächlichkeit, Konsum und das richtige Outfit bestimmt wird. Einen ersten Höreindruck kann man hier genießen." FluxFM

Frage und Antwort

"Arezu Weitholz, 44, hat Songs für Herbert Grönemeyer und 2raumwohnung geschrieben. Ihr Roman 'Wenn die Nacht am stillsten ist' erscheint diese Woche. Für uns hat sie einen kurzen Fragebogen beantwortet." Tagesspiegel Online

20.09.2012, 10:36

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