Die Eigenheiten der Branche

Netzschau Rezensionen aus dem Netz: "Ihr Roman ist mehr als das Sezieren einer Liebe. Er vermisst die innere Kälte einer speziellen Medienbranche. Den Graben, den Popsnobs zwischen sich und dem Rest auftun."
Die Eigenheiten der Branche

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Gerade diese Mischung

"Niemand redet so. So klingen Songtexte von Hamburger Indie-Bands - doch es ist gerade diese Mischung aus Pathos und intelligentem Witz, die einen immer weiterlesen lässt, während Anna Ludwigs Lebensgeschichte und ihre eigene Stück für Stück freilegt, bis nichts mehr davon über ist. Und irgendwann macht es Bamm! - und man steht wieder vor dem Ende, das der Anfang war, den man schon wieder vergessen hat, über diese brillant erzählte Liebes- und Lebensgeschichte." Deutschlandradio Kultur

Das Vermessen der Kälte

"Ihr Roman ist mehr als das Sezieren einer Liebe. Er vermisst die innere Kälte einer speziellen Medienbranche. Den Graben, den Popsnobs zwischen sich und dem Rest auftun. Cool versus uncool. Ludwig ist die Edelfeder des Blattes, bei dem Anna arbeitet. Brillanter Buchautor, Kisch-Preisträger, Kontrollfreak. Herrscher über hermetische Diskurse. Distinktion ist für ihn Daseinssinn. Anna und er waren ein Paar. Bis zum Morgen vor dieser Nacht. Es wäre aus, hat Ludwig gesagt. Jetzt liegt er da. Voll mit Tabletten. 'Du tust dauernd so, als wärst du im Krieg. Wir sind aber keine Kriegsberichterstatter. Wir berichten aus der Unterhaltungsindustrie.'" tip Berlin

Poetisch und temporeich

"Denn Ludwig hat seine Gefühle scheinbar im Griff. Für ihn zählen Erfolg, Einfluss und eine glänzende, perfekte Oberfläche. Doch auch er ist nicht ehrlich zu ihr, und mit einem Mal bricht seine Fassade zusammen. Er nimmt eine Überdosis Schlaftabletten und Anna übernimmt die Wache an seinem Bett. Poetisch und temporeich zugleich erzählt Arezu Weitholz eine Liebesgeschichte, die das Lebensgefühl einer oberflächlichen Generation abbildet." WDR5

Wen soll ich retten?

"In Arezu Weitholz’ Roman 'Wenn die Nacht am stillsten ist' treffen zwei Welten aufeinander, die entfernter nicht sein könnten. Die des Redaktionsbüros, der Leute mit Style. Der Leute, die Bücher schreiben und dafür Journalisten-Preise gewinnen. Die in den richtigen Läden einkaufen. Und die Welt des Pflegeheimes, wo Bücher nur noch als Wurfgeschoß oder Türstopper dienen, wo das Essen von irgendwoher angeliefert wird, um ein paar Pfennig zu sparen. Beinahe hätte sich Anna selbst aufgegeben. Sie durfte mit Ludwig nicht über ihren Vater reden, der sich umgebracht hatte, nicht über ihre depressive Mutter, nicht über das Heim. Mußte ihre Beziehung geheim halten. Nun steht sie vor der Frage: Soll sie sich selbst retten, oder Ludwig? Ein beeindruckendes und nachdenklich machendes Buch." Lesen und Lesen lassen

Poetisch und beklemmend

"'Wenn die Nacht am stillsten ist' lässt mich in Gedanken zurück. Es ist ein Bruchstück aus unserer Welt. Der Rahmen ist eine Liebesgeschichte zwischen zwei völlig unterschiedlichen Menschen. Aber sie zeigt im Grunde auch die Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft auf, die vieles beurteilt, ohne es selbst erlebt zu haben. Die auf vieles herabblickt, ohne jemals hinaufgesehen zu haben. Es ist ein sehr poetisches Buch, das beklemmt und melancholisch stimmt." Lesewiese

Gelungenes Wagnis

"Für ihren Roman-Erstling hat sich Arezu Weitholz das älteste Thema der Literatur ausgesucht. Ein Wagnis, aber es gelingt. Denn mit ihrer ebenso unkonventionellen wie traditionellen Erzählung erfindet sie die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau neu. Ein Fisch namens Dante ist der einzige, der auf Anna wartet, wenn sie nach langen Nächten mit Ludwig in ihre Wohnung zurückkehrt. Die lapidare, klare, zurückhaltende Sprache lässt Gefühle mehr erahnen, als dass sie seufzer- und metaphernreiche Beschreibungen vorspiegelt." Märkische Allgemeine

20.09.2012, 10:36

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