Höchste Bedeutung
"Ein Fatwa (plur. Fatawa) ist ein Gutachten zu einer Rechtsfrage, welches von einer rechtsgelehrten Autorität, einem Mufti, erstellt wird. Da das islamische Gesetz, die Gesamtheit von Allahs Geboten (Shariah), für sämtliche Bereiche des zivilen und religiösen Lebens Gültigkeit besitzt, ist es für den frommen Muslim von höchster Bedeutung in seinem alltäglichen Leben." Südasien.info
Gemeinsamkeiten
"Ein iranischer Großayatollah deutet einen Song des Rappers Shahin Najafi als Blasphemie und ruft zu dessen Ermordung auf. Ein solches Todesdekret wurde einst auch gegen den Autor Salman Rushdie gerichtet." Die Presse
Schuld und Deutung
"Shahin Najafi ist der erste, der von den neuen Fatwas der iranischen Großayatollahs betroffen ist. Diese Fatwas richten sich aber generell gegen alle, Muslime und Nicht-Muslime, die die schiitischen Imame und den Propheten Mohammed 'beleidigen'. Besonders die zweite Fatwa, die von Großayatollah Makarem Schirasi verkündet wurde, macht explizit deutlich, dass auch Nicht-Muslime mit einer Hinrichtung rechnen müssen, wenn sie einer solchen 'Beleidigung' für schuldig befunden werden." Jungle World
Keine Angst
"Es geht um Fußball, Silikonbrüste, Korruption, Viagra und falsche Prediger. Mit einem Rap-Song hat der Musiker Shahin Najafi die Glaubenswächter in seiner Heimat Iran erzürnt. Nach einer Fatwa schwebt er in Lebensgefahr – doch der Wahl-Kölner will sich weder verstecken, noch den Mund verbieten lassen." Süddeutsche.de
Beipackzettel
"Um die Musik von Shahin Najafi zu verstehen, muss man sich vorstellen, ein deutscher Popmusiker schriebe Songs, die nicht nur aus den 0815-Emotionen der Hitparade bestehen (Ich liebe dich / Ich will dich / Ich vermisse dich), sondern gleichzeitig auch die RAF und den deutschen Herbst besingen und aus der mittelalterlichen Nibelungen-Sage zitieren. Die Texte von Shahin Najafi klingen deshalb für Hörer ohne Iranistik-Studium und Abo einer Teheraner Tageszeitung zuweilen etwas kryptisch." NEON.de
Wunsch und Weg
Mit dem angeblich blasphemischen Song 'Naghi' zog er den Zorn der Mullahs und eine Fatwa auf sich: Seitdem muss Shahin Najafi in seinem Kölner Exil anonym leben. Seine Hoffnung auf Besserung der Lage in Iran sei zu einem Wunsch geworden: 'Gibt es dort überhaupt einen Ausweg?'" Deutschlandradio Kultur