Untrennbar
"Ob bei Reden im Bundestag, abendlichen Talkshows, beim Straßenwahlkampf oder an internationalen Verhandlungstischen: Sprache und Politik begegnen einander täglich. Politiker und Parteien versuchen mit Sprache zu überzeugen, eigene Anhänger zu mobilisieren oder den Gegner anzugreifen. Manchmal sollen Worte aber auch schlichten oder das eigene Image pflegen. Die Funktionen politischer Sprache sind zahlreich. Eine bewusste Wortwahl und Argumentationsstrategie spielen daher eine große Rolle." Bundeszentrale für politische Bildung
Genau hinhören
"Was ist eine Hetzjagd, was eine Flüchtlingswelle und hat Angela Merkel 2015 wirklich die Grenzen geöffnet? Mit geschickter Wortwahl lässt sich das Denken verändern. Besser, man hört in politischen Debatten ganz genau hin." Die Rheinpfalz
Wort und Wesen
"Politik ist Sprache, und wenn die Sprache sich verändert, verändert sich auch das Wesen der Politik – die Verrohung durch Taten beginnt mit der Verrohung von Worten, die Abstumpfung, das Ressentiment, die Ausgrenzung, der Rassismus, die Kälte, die Kriminalisierung, schließlich der Tod, hingenommen oder geplant, all das, was mit Menschen gemacht wird, bereitet sich vor durch Worte." Spiegel Online
Mechanismen
"Wörtern wie 'Asyltourismus' oder 'Anker-Zentren' gehen nicht mehr aus dem Kopf raus, es gebe da keine Löschtaste, sagt Elisabeth Wehling, Sprachwissenschaftlerin an der Universität Berkeley. Das Problem sei: 'So viel man auch hinterher sprachlich aufräumt, das Wort bleibt immer hängen.' Solche sprachlichen Frames, also sprachliche 'Rahmen' rufen bestimmte Inhalte assoziativ auf und leiten unser Handeln an. Gegen politische Sprach-Frames hilft es, sich bewusst zu machen, dass in der Politik in der Regel keine objektive Sprache stattfindet. Wenn man mit dieser Erkenntnis Frieden schließt, dann kann man sich mit der Frage beschäftigen, was steckt hinter den einzelnen Worten und was macht das mit unserem Denken?" SWR 2
In Codes
"Diese Sätzen waren ungewohnt offen. Denn sie lenkten den Blick auf etwas, das Merkel und ihre Leute, die für sie an Reden und Auftritten arbeiten, perfekt beherrschen: mit bestimmten Worten eine politische Debatte so zu beeinflussen, dass die Zuhörer gar nicht merken, wie sehr sie beeinflusst wurden." Zeit Online