Sabine Friedrich wurde 1958 in Coburg geboren. Nach dem Abitur war sie eine Weile auf Reisen, studierte bis 1984 in München Germanistik und Anglistik und arbeitete dann in wechselnden Jobs, u.a. als Sprachlehrerin am Goethe-Institut München und als Tutorin in einer amerikanischen Sommerschule. 1989 promovierte sie. Danach war sie als Lektorin und Zeitschriftenredakteurin tätig. 1992 heiratete sie, ein Jahr später wurde in Hamburg ihre Tochter geboren. 1994 zog die Familie nach Oslo. Dort begann Friedrich mit der Arbeit an ihrem ersten Roman. 1996 kehrte sie mit ihrer Tochter nach Coburg zurück. 1997 wurde ihre Ehe geschieden, und sie heiratete ein zweites Mal. Ihr Mann brachte einen Sohn in die Ehe mit. Friedrich lebt heute als freie Autorin mit ihrer Familie in Coburg.
Friedrich veröffentlicht im Wesentlichen Romane. Ihr erstes Buch, Puppenhaus, 1997 bei piper erschienen, spielt mit Elementen von Krimi, Heimat- und Frauenroman. 2000 wechselte Friedrich zum Eichborn Verlag, wo im selben Jahr ihr Roman Nachthaut erschien, ein Coming-of-age-Roman mit teilweise phantastischen Motiven, der die Geschichte dreier Frauen erzählt. 2005 erschien, nunmehr bei dtv, Familiensilber.
Immerwahr entstand als Prosastudie zu dem gleichnamigen Theaterstück, das Friedrich 2006 für die mit ihr befreundete Schauspielerin Anja Lenßen entwickelte und das 2007 am Landestheater Coburg Premiere hatte. Im Mittelpunkt des Texts steht Clara Immerwahr, Deutschlands erste Chemikerin und verheiratet mit dem Nobelpreisträger, glühenden Patrioten und Erfinder des Gaskriegs Fritz Haber, der ebenso wie Clara selbst jüdischer Abstammung war. Friedrich erzählt ihre Geschichte als die eines doppelten Emanzipationsfehlschlags: Die Ausgrenzung der weiblichen Wissenschaftlerin und des jüdischen Wissenschaftlers spiegeln einander und erscheinen exemplarisch für die Verweigerung der Moderne im Kaiserreich, die letztlich in die Katastrophe des Nationalsozialismus geführt hat.
An Wer wir sind, ihrem Roman über den deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, erschienen im Herbst 2012 bei dtv, arbeitete Friedrich sechs Jahre lang. "Was die Historiker über Elser, die Scholls oder den Kreisauer Kreis geschrieben haben, hat sie gelesen, um es sich anzuverwandeln", schrieb Gerhard Spörl im Spiegel. So entstehe "nicht ein Roman, sondern eine Enzyklopädie des deutschen Widerstands in der Hülle eines Romans". Anders sieht das Dieter Ungelenk: In seinen Augen "sprengt Wer wir sind die Dimension des biografisch-historischen Romans: Indem sie die Akteure des Widerstands in ihren familiären, kulturellen und politischen Zusammenhängen porträtiert, verknüpft Sabine Friedrich mit scheinbar leichter Hand Gesellschaftspanorama, Politthriller und Familiensaga zu einem berührenden, erschütternden, fesselnden Leseabenteuer."
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Auf der Website zum Buch finden sich (unter anderem) die Termine zur kommenden Lesereise 2013.
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