Von einer Lesebühne mit Autorenteams, über Buchvorstellungen zu komplexen politischen Fragestellungen bis hin zu ergreifenden Erzählungen von Fluchtgeschichten – Schriftsteller*innen und Autor*innen präsentieren ihre Texte und Bücher und stellen sich den Fragen des Publikums. Dabei sind etwa Norbert F. Pötzl, ehemaliger Leiter des Berliner SPIEGEL-Büros von 1990 bis 1994, mit seinem Buch „Der Treuhand-Komplex“, Petra Schwarz, die in der DDR beim Jugendradioprogramm DT64 moderierte oder André Herzberg mit seinem Roman „Was aus uns geworden ist“. Sechs Slam Poet*innen treten in einem Dichterwettstreit mit- und gegeneinander an und erzählen ihren persönlichen Blick auf die Wiedervereinigung.
Verschiedene Fotobände zeigen zum einen spannende künstlerische Momentaufnahmen aus dem Jahr 1990, zum anderen die Entwicklung Berlins in den vergangen 30 Jahren. Spannende Diskussionen entstehen auch mit Menschen mit Migrationshintergrund, die ihre Erfahrungen in der DDR und der Wendezeit beschreiben, sowie analytische Einschätzungen zu aktuellen Migrationsthemen.
Alle Veranstaltungen der Festivalwoche sind kostenlos – lediglich bei ein paar Veranstaltungen ist eine Voranmeldung notwendig (s. Veranstaltungskalender)
Breites Filmangebot
Von Musikerdoku bis zu internationalen Kurzfilmen
Filmklassiker von Thomas Brasch, Geheimtipps von internationalen Filmschaffenden und viele andere Kunstwerke laden zu Kinonachmittagen im November ein.
Dokumentarfilme wie „Der Baltische Weg” über die litauische Rockband „Antis“, „A Wall within“ der kanadischen Regisseurin Catherine Veaux-Logeat über eine bewegte Familiengeschichte oder Can Candans Dokumentarfilm über die immigrierte türkische Gemeinschaft in Berlin werden gezeigt. In Kooperation mit interfilm wurden sechs internationale Kurzfilmprogramme entwickelt. Alle Kurzfilme sind untertitelt und zeigen somit auch internationalen Gästen unterschiedliche Facetten zur Geschichte der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls.
Musik aller Genres und vielfältiges Theaterprogramm
Das Musikprogramm vereint Genres von Blues über Rock bis Klassik. Das Künstler*innenspektrum reicht von so ikonischen Stimmen wie Patti Smith über populäre DDR- und BRD-Punk-Bands wie Zerfall und Fehlfarben bis hin zur jungen Indie-Gitarrenband Isolation Berlin. Außerdem darf man sich auf Theaterinszenierungen freuen: Hakan Savaş Mican szenische Einrichtung „Die Schwäne vom Schlachthof“ und das Theaterkollektiv Panzerkreuzer Rotkäppchen, das die größte freie Demonstration der DDR als „Theater der Revolution“ wieder aufleben lässt, sind nur zwei Beispiele für das, was gezeigt wird.
Führungen
Von Live-Speaker*innen an allen Orten
Eine individuelle Form der Geschichtsvermittlung bieten die Live-Speaker*innen, die ständig an den verschiedenen Orten in Deutsch und Englisch Hintergrundinformationen geben können. Hinzu kommen besondere Führungen durch die Kieze, wie beispielsweise ein Audiowalk über die schwul-lesbische Szene in der DDR oder eine Führung durch das Stasimuseum zum Thema der Datenspeicherung. Im Veranstaltungsangebot finden sich auch Führungen in leichter Sprache an der East Side Gallery.
Raum für Teilhabe
Für alle Generationen
Das Besondere der Festivalwoche ist, dass sie mit vielen verschiedenen Workshops für Erwachsene, Kinder und Jugendliche einen Raum für Teilhabe und Austausch schafft. Die Teilnehmer*innen gehen auf die Suche nach Antworten in der Ost-/West-Identitätsfrage oder reflektieren spielerisch über real vorhandene Alltagsgegenstände aus der Vergangenheit, die die Geschichte erfahrbar machen. Der Workshop „Grenzenlos“ richtet sich beispielsweise an Menschen, die in der Berliner Version des Straßentheaterstückes MAUERRISSE mitspielen möchten. Ein Angebot speziell für ein junges Publikum ist etwa „Delphic Art Wall – bunt statt grau“, bei dem Jugendliche ihre Bilder von Freiheit, Vielfalt und Toleranz gestalten. In Formaten wie diesem und vielen weiteren können sie einerseits mit Zeitzeug*innen ins Gespräch kommen und andererseits lernen auf kreative Weise ihre eigenen Anliegen zu formulieren.
Barrierefreiheit
Grundsätzlich sind alle über 200 Veranstaltungen an allen Orten barrierefrei. Eine Ausnahme hiervon bildet das Veranstaltungsprogramm in der Stasi-Zentrale, welches im Haus 22 stattfindet und nur über Treppen zu erreichen ist.
Viele Veranstaltungen verfügen außerdem über sprachmittelnde Formate wie übersetzende Untertitel, gebärdensprachliche Übersetzungen oder Audiodeskriptionen. Welche Veranstaltung dies sind, können Sie demVeranstaltungskalender entnehmen
Vollständiges Veranstaltungsprogramm der Festivalwoche „30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall“
Routen durch die Festivalwoche
In elf Routen die zahlreichen Facetten des Veranstaltungsprogramms entdecken
Vom 4. bis 10. November finden während der Festivalwoche über 200 Veranstaltungen an sieben Orten statt: Lesungen, Filme, Theaterstücke, Konzerte, Performances, Audiowalks, Führungen, Workshops und zahlreiche weitere Formate, die unsere Partner*innen mit uns gemeinsam entwickelt haben. Gestalten Sie Ihr persönliches Programm aus den vielstimmigen Veranstaltungen durch die Woche. Zur Inspiration und Orientierung schlagen wir Ihnen insgesamt elf Routen vor. Folgen Sie etwa den „Leisen Stimmen“ oder den „Frauenstimmen“ als Leitmotive durch die Veranstaltungswoche.
Hier geht es zu den 11 Routen – Leise Stimmen, Gegenstimmen, Stimmungsbilder, Frauenstimmen, u.a.