Zum 30. Jubiläum können alle die Freiheit feiern — und müssen sie nicht mehr erkämpfen
Der Mauerfall am 9. November 1989 war ein Meilenstein der Friedlichen Revolution und zugleich eines der bedeutendsten Ereignisse der jüngeren Berliner, deutschen und europäischen Geschichte: Mutige Ostdeutsche stürzten in der Friedlichen Revolution die SED-Diktatur. Sie ebneten den Weg zur Demokratie in der DDR und schufen damit die entscheidende Voraussetzung für die Deutsche Einheit. Die Friedliche Revolution war gleichzeitig Teil der ost- und mitteleuropäischen Freiheitsrevolutionen, die das Ende der Blockkonfrontation einläuteten und den Weg frei machten für die Gestaltung eines geeinten Europas. Das sind gute Gründe zum Feiern. Sie sind gleichzeitig Anlass, den Opfern der SED-Diktatur zu gedenken und daran zu erinnern, dass es über die gesamte Zeit der Diktatur immer wieder Menschen gab, die sich für demokratische Rechte und Freiheiten einsetzten.
Nicht alle Hoffnungen aus dem Herbst 1989 sind in Erfüllung gegangen. Aber vor 30 Jahren wurden die besten Voraussetzungen geschaffen, die es jemals gab, um Deutschland zu gestalten. Im Gegensatz zur SED-Diktatur haben alle die Freiheit, offen und kritisch über Gegenwart und Zukunft zu streiten und gemeinsam an den Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten.
Deshalb sind alle Berliner*innen und Gäste der Stadt dazu eingeladen, gemeinsam das 30. Jubiläum der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls zu feiern:
In der Festivalwoche vom 4. bis 10. November ist jede*r an sieben Veranstaltungsorten eingeladen, sich in einem umfassenden Programm an die Friedliche Revolution und die daraus hervorgegangenen Ereignisse der vergangenen 30 Jahre zu erinnern, mit anderen zu diskutieren und zu feiern. Das Programm fächert sich in über 200 Veranstaltungen in vielfältige Formate wie Konzerte, Filme, Führungen, Theater oder Kunst auf: Vom Punkrock-Konzert in der Stasi-Zentrale, Poetry Slams an der East Side Gallery über Zeitzeug*innengespräche am Breitscheidplatz bis zur Theaterperformance an der East Side Gallery.
Darüber hinaus: Viele Workshops, Filmreihen, Lesungen und Diskussionen mit Journalist*innen, Historiker*innen und Politiker*innen sowie Führungen durch die Stadtgeschichte – ein Programm für eine Geschichte, so vielfältig wie die Stimmen, die sie erzählen.
Ausstellungen beleuchten die jeweiligen historischen Hintergründe und liefern das thematische Fundament für eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Ereignissen von 1989/90 in Form von 3D-Videoprojektionen. Ein vielfältig gestaltetes Veranstaltungsprogramm greift diese Themenschwerpunkte ebenfalls auf und schlägt die Brücke in die Gegenwart – mit Konzerten, Zeitzeug*innengesprächen, Podiumsdiskussionen, Lesungen, Filmreihen, Poetry Slams, einem Filmprojekt zum Mitmachen für junge Leute, virtuellen Welten mit der App MauAR und VR-Stories sowie der Kunstinstallation „Visions in Motion“ vor dem Brandenburger Tor.
Der Abend des 30. Jahrestages des Mauerfalls wird mit einer großen Bühnenshow am Brandenburger Tor gefeiert.