An einem schönen Tag im Mai ist der Bodensee auf einmal schwarz gefärbt und niemand weiß warum. Während die Bürgermeisterin des schönen Örtchens das Tourismusimage wahren will, entdeckt Saliha das schwarze Wasser, abgefüllt in Flaschen, als Beautytrend, der sich übers Internet vermarkten lässt. Ihre Großmutter ist skeptisch, denn sie sieht in der Verfärbung ein böses Omen. Und tatsächlich verhält sich der Vater von Salihas Freund verdächtig. Er arbeitet dort, worüber man am Bodensee ungern Worte verliert: für die Rüstungsindustrie. Und womöglich hat diese mit der Schwarzfärbung des Wassers etwas zu tun.
Für Saliha wird die Zeit des dunklen Wassers zur Zeit der Entscheidung. Lieber weiter leise sein und mit ihrem Freund die Australienreise nach dem Abi antreten? Oder mit der Idylle brechen und politischen Widerstand organisieren?
Die Rüstungsindustrie des Bodensees ist Politikum – dass diese malerische Gegend ihren Wohlstand Fabriken verdankt, die in anderen Teilen der Welt für Tod sorgen, ist erschreckend. Welche Möglichkeiten haben Privatpersonen, um kritisch nachzufragen und Protest und Veränderung zu fordern?
Annalena Küspert, die selbst am Bodensee aufgewachsen ist, hat dieses Stück eigens für das Theater Konstanz geschrieben. Zu Verstehen ist es als eine Aufforderung nicht nur an die jungen Menschen, mit wachen Augen in ihre Umgebung zu schauen.