„Menschen wollen in Bewegung sein, müssen reisen dürfen. Bestimmte Menschen entscheiden darüber, wer das darf und wer nicht. Was bedeutet es, einen Pass zu haben, der einem das Reisen ermöglicht? Er kann überlebensnotwendig sein. Aber was ist ein Pass darüber hinaus? Er ist auf jeden Fall ein Privileg, dessen wir uns kaum mehr bewusst sind. Wir haben am Zentralen Omnisbusbahnhof (ZOB) in München die Reisenden gefragt, was ihnen ihr Pass bedeutet.“ Bayrischer Rundfunk
Hilflos im Land
„In Syrien war Said Alnahawi als palästinensischer Flüchtling registriert. Kein Problem – bis Krieg und Exil dazwischen kamen: In der Zeit begegnet ihm eine Freiwillige von Amnesty International, die Organisation bietet ihre Hilfe an. Zum ersten Mal erklärt ihm jemand, was ein Aufenthaltstitel ist, wie man ihn beantragen kann. Said reicht seine Papiere bei der Ausländerbehörde ein, die ihm den befristeten Aufenthalt für ein Jahr gewährt, zu Studienzwecken. Nur bei seiner Nationalität will sich die Behörde nicht festlegen. Kein syrischer Pass, kein gültiges Ausweisdokument. Also: Staatsangehörigkeit ungeklärt. Nationalität: XXX. „Ich habe das nicht verstanden“, sagt Said. „Ich bin in Damaskus geboren, ich bin Syrer. Ich spreche Arabisch mit syrischem Dialekt.“ Irgendwo schnappt er dann ein Wort auf: Staatenlos. „Für mich bedeutet das vor allem: hilflos“, sagt Said.“ taz
Die unsichtbaren Dramen des Brexit
„Für viele der etwa 3,6 Millionen EU-Bürger in Großbritannien und die rund 1,2 Millionen Briten in der EU wird die Lage immer bedrohlicher. Sie wissen nicht, wie es nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union am 29. März um ihre Rechte steht. Nach den Ereignissen in dieser Woche im Londoner Parlament rückt ein No-Deal-Szenario näher, die Menschen würden dann ihr Aufenthaltsrecht verlieren. Großbritannien fordert die EU-Bürger auf, eine neue Aufenthaltsgenehmigung (settled status) zu beantragen. Die EU-Staaten bereiten Notfalllösungen vor, zu regeln gibt es vieles. Die Ungewissheit so kurz vor dem Stichtag ist für viele Menschen unerträglich. Manche müssen befürchten, schlichtweg durchs Raster zu fallen. Sechs Betroffene erzählen hier ihre Geschichten, einige sind so persönlich, dass sie nicht erkannt werden möchten.“ Süddeutsche Zeitung
Keine Heimat – nirgends
„Eigentlich hat jeder das Recht auf einen Pass. Das legt die allgemeine Erklärung der Menschenrechte fest. Trotzdem gibt es in Deutschland rund 13.000 Staatenlose. Einer von ihnen ist der 26-jährige Yachia. Alle drei Monate wird seine Duldung verlängert – seit zehn Jahren.“ Deutschlandfunk Kultur
The Unwanted
„Every day a mother in America looks over her shoulder for police, a daughter in Poland remembers life before family and an African son mourns his father's death from a dark kitchen; for these stateless voices made to feel like #TheUnwanted, the pain of constant rejection by society is suffocating. There are an estimated 10-15 million stateless people worldwide who are trapped in a legal limbo, without access to jobs, schools, the right to vote, file a police report or live in their homes without fear. Much has been written about Statelessness in the the developing world, but very little is known about Statelessness in the West, until now.“ Stateless Voices