Migration auf der Bühne

Biografien Nicole Oder gehört seit 2007 zur künstlerischen Leitung des Heimathafen Neukölln. Inszenierungen über das migrantische Leben in Deutschland gehören zum Kern ihrer Arbeit . „Amir“ inszeniert sie mit einem ausgezeichneten Ensemble im Kleinen Haus
Migration auf der Bühne

Foto: JR/ Berliner Ensemble

Nicole Oder (Regie)

Nicole Oder wurde 1978 in Nürnberg geboren. Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Romanischen Philologie arbeitet sie seit 2004 als Freie Regisseurin. 2009 inszenierte sie Güner Balcis Doku-Roman Arabboy als den ersten Teil einer Neukölln-Trilogie. Mit dem dritten Teil ArabQueen wurde sie 2011 zum Münchner Festival Radikal Jung eingeladen und dort mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Tamer Arslan

Tamer Arslan wurde 1986 in Berlin geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung an der Theaterschule in Pescara, Italien und an der Filmschauspielschule Berlin. Es folgten Inszenierungen mit Tamer Arslan in der Hauptrolle am Ballhaus Naunynstraße. Shermine Langhoff holte Arslan ins Ensemble an das Maxim Gorki Theater Berlin. Er spielte unter Regie von Nurkan Erpulat, Lucas Langhoff und vielen anderen. Die Inszenierung des Heimathafens Neukölln "Peng Peng Boateng" unter Regie von Nicole Oder mit Tamer Arslan in der Hauptrolle wurde 2017 mit dem Ikarus Theaterpreis ausgezeichnet. Tamer Arslan ist in vielen Film- und Fernsehrollen zu sehen gewesen, darunter die US-Serie "Homeland". Demnächst steht er für den Kinofilm "Betongold" unter Regie von Cüneyt Kaya vor der Kamera.

Laura Balzer

Laura Balzer studierte zuerst Malerei (Fachklasse Olav Christopher Jenssen) von 2012 - 2015 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Noch während des Studiums wechselte sie in die Schauspielerei und studierte von 2015 - 2019 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. In dieser Zeit spielte sie die Figur Shen Te/ Shui Ta in „der Gute Mensch von Sezuan“ von Bertolt Brecht in der Regie von Peter Kleinert an der Schaubühne. Mit dem Ensemble Stück „Messias aus Hessen“, in der Regie von Marius Schötz, gewann die Produktion beim Schauspielschultreffen 2018 in Graz den Max-Reinhardt Preis.

Burak Yigit

Burak Yigit, geboren 1986 in Berlin. Seit 2004 spielt er Theater, zunächst unter der Regie seines Bruders Tamer Yigit im Hebbel am Ufer. 2005 dreht er seinen ersten eigenen Kurzfilm „Sehnsucht“. 2007 wurde Burak Yigit in einer Rolle im Tatort „Auf der Sonnenseite“ unter der Regie von Richard Huber einem größeren Publikum bekannt. Seitdem hatte er zahlreiche Auftritte in Kino- und TV-Produktionen. Für seine Darstellung des Sule in „Bis aufs Blut“ erhielt Burak Yigit den Preis für den besten Nachwuchsdarsteller beim Bayerischen Filmpreis 2011 und die Woche darauf gleich den Max-Ophüls-Preis 2011 als bester Nachwuchsdarsteller, sowie den „Silver Horse“ (Europäischer Filmpreis für Künstler mit Migrationshintergrund, Brüssel 2011). Seine herausragenden Rollen, die ihn auch weltweit bekannt gemacht haben, sind in Sebastian Schipper’s One-Take-Heist Movie „Victoria“ und in Deniz Gamze Ergüven’s „Mustang“ zu finden, der den Europäischen Filmpreis gewann und auch das Rennen für die Oscars als bester ausländischer Film für Frankreich antrat. Burak Yigit lässt sich mit seinem sensiblen Spiel nicht in gängige Migrations-Klischees pressen, er konnte seinen Rollen vom Rechtsstudenten bis zur Transsexuellen, vom Kriminellen, zum Liebhaber, Flüchtling oder Drogenabhängigen immer eine eigenständige Glaubhaftigkeit und Tiefe einimpfen. Seine umfangreiche Leistung begrenzt sich vor allem nicht auf ein bestimmtes Fach. Er spielt Theater, spricht Hörspiele, stellt durchgehende Charaktere in Serien dar und spielt sowohl in deutschen Krimiformaten als auch im Kino immer wieder einprägende und unvergessliche Rollen.

18.04.2019, 19:51

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