Im Hintergrund

Thema "Die transhumanistische Vision ist kein Spleen, sondern eine erschreckend leise Realität, hinter der geldschwere Investitionen stehen. Weltweit wird daran gearbeitet, den Mensch-Maschine-Hiatus zu überwinden."
Foto: Ming Yeung/Getty Images
Foto: Ming Yeung/Getty Images

Das Ende des Menschen?

Die Herausforderungen transhumanistischer Zukunftsvisionen

2045 wird die Sterblichkeit des Menschen ein Ende haben. Sein individuelles Bewusstsein wird aber in künstlichen Gehirnen weiter existieren. Der Mensch wird ewig leben. Das ist das Ziel von Dmitry Itskov, der die „Initiative 2045“ ins Leben rief. Die transhumanistische Vision ist kein Spleen, sondern eine erschreckend leise Realität, hinter der geldschwere Investitionen stehen. Weltweit wird in verschiedenen Forschungslaboren daran gearbeitet, die künstliche Intelligenz so zu perfektionieren, dass der Mensch-Maschine-Hiatus überwunden wird. Der humane Bios wird überflüssig. Diese Entwicklung hat den optimalen Menschen zum Ziel – und schafft ihn in letzter Konsequenz selbst ab.

Die Fragen, was der Mensch ist, was seine Menschlichkeit ausmacht, werden existenziell für jedes Lebensgebiet und alle gesellschaftlichen Bereiche. Wirtschaftliche Interessen steuern unser Handeln, Gesundheitschips ersetzen die Eigenwahrnehmung, social freezing macht Leben optimal planbar, selbst Kultur und Kunst unterliegen einem Nützlichkeitsdenken, wenn sie auf ihren Unterhaltungswert reduziert werden. – Im medizinischen und juristischen Bereich stellen sich die ethischen Fragen, was menschliches Leben ist, wann es beginnt und wann es endet, am schärfsten. Offensiv zu formulieren sind sie für den Bildungsbereich, die Religion, Philosophie, die Kunst und Literatur. Welche Qualitäten und Fähigkeiten haben wir und sind zu entwickeln, um als Menschen und nicht als Maschinen zu leben hier und heute?

Die Tagung ist interdisziplinär ausgerichtet – Kunstschaffende und Wissenschaftler sind gefordert.

24.08.2018, 11:58

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