Das Leben im digitalen Zeitalter

Zur Veranstaltung Wird die digitale Revolution die klassische Vorstellung von Lohnarbeit überflüssig machen? Am 6.12. lädt die Rosa Luxemburg Stiftung zu einer Podiumsdiskussion u.a. mit der Vorsitzenden von DIE LINKE Katja Kipping ein, Fragen wie diese zu diskutieren
Das von Steve Jobs entwickelte NeXT-Computer-System (San Francisco, 1988)
Das von Steve Jobs entwickelte NeXT-Computer-System (San Francisco, 1988)

Foto: Getty Images/ Liasion

Banken statten Mitarbeiter mit digitalen Schrittzählern aus, um die Fitness des Personals zu steigern, Jobcenter verteilen Schrittzähler zur Mobilisierung von Langzeiterwerblosen. Wir werden zu lebenden Datenbanken und zugleich soll unser Leben so leicht wie möglich werden. Wir brauchen uns nichts mehr zu merken und bekommen individuell konfektionierte Produkte angeboten, die unser Begehren wecken. Für viele Unternehmen sind diese, unsere Daten Gold wert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Weltmarktführer sind heute nicht mehr die Hersteller von Industriegütern, sondern Internetgiganten wie Google, Amazon oder Apple. Sie handeln mit den Daten, die wir ihnen mehr oder weniger bereitwillig schenken. Aber machen wir uns so am Ende nicht sogar selbst zum Produkt?

Die Digitalisierung trifft zugleich auf eine alternde Gesellschaft. Viele Menschen fühlen sich ausgeschlossen, weil sie gar nicht begreifen, wie die digitale Welt bereits schon unseren Alltag durchdringt. Wird die digitale Revolution tatsächlich unsere klassische Vorstellung von Lohnarbeit überflüssig machen? Was machen wir also mit all der Arbeit, die wir nicht mehr brauchen? Schlussendlich: Gibt es einen progressiven, einen linken Nutzen aus der Digitalisierung unserer Welt?

Darüber wird die Moderatorin Ines Schwerdtner, Chefredakteurin des Jacobine Magazine Deutschland am 6. Dezember im TAK Berlin mit Francesca Bria, Chief Technology and Digital Innovation Officer for the City of Barcelona und Autorin von „Die smarte Stadt neu denken“, Thomas Kaspar, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, Philipp Staab, Autor von „Digitaler Kapitalismus“ und Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE ins Gespräch kommen.

Vor der Podiumsdiskussion findet noch eine szenische Lesung aus dem Buch„Marx und die Roboter. Vernetzte Produktion, Künstliche Intelligenz und lebendige Arbeit“ mit den HerausgebernFlorian Butollo (Weizenbaum-Institut) und Sabine Nuss vom Karl Dietz Verlag statt.

Eine Anmeldung vorab ist nicht notwendig, auf Grund der begrenzten Platzkapazitäten ist ein frühzeitiges Erscheinen empfohlen.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag.

21.11.2019, 23:02

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