Neuer Typus
"Als Michel Foucault 1984 im Alter von 57 Jahren stirbt, ist er längst zum internationalen Pop-Star der Wissenschaften vom Menschen geworden. Seine Schriften zu modernen Machttechniken zeigen, wie eng Macht mit Wissen und körperlich wirksamen Disziplinen verbunden ist. Sie haben einen neuen Typus wissenschaftlichen Denkens geprägt. Die intellektuelle und biografische Unrast des Michel Foucault machte es schon zu seinen Lebzeiten schwer, ihm einen Stempel zu verpassen." Deutschlandfunk
Die Frage der Gewalt
"Der Originaltitel 'Histoire de la violence' rekurriert auf Foucault und dessen Versuch, mit Büchern wie der 'Geschichte des Wahnsinns' oder der 'Geschichte der Sexualität' Fragen nach Macht und Ausgrenzung zu umkreisen. Louis selbst betonte in Interviews mehrfach, dass die Klammer all seiner Texte die Frage nach der Gewalt sei: 'Ich wollte aus der Gewalt einen literarischen Ort machen, so wie Marguerite Duras das mit der Leidenschaft gemacht hat oder Claude Simon mit dem Krieg. Es geht um die Gewalt, die meist unsichtbar ist. Genau darin besteht die Kraft der Literatur: Mit Worten das Unsichtbare zu zeigen.'" Süddeutsche Zeitung
Fatal und banal
"Das Interesse des Autors liegt hier nicht darin, die Gewalt Redas auf dessen soziale Benachteiligung zurückzuführen, obwohl auch dies immer wieder anklingt, sondern vielmehr psychologisch zu ergründen, aus welchen fatalen – banalen wie auch absurden – Umständen die Gewalt plötzlich entsteht, denen sich Opfer und Täter gewissermaßen anpassen. Immer wieder lässt der Autor solche allgemeinen soziologischen Aussagen in den Text einfließen, die stark von Michel Foucault und Pierre Bourdieu geprägt sind. Um den Menschen zu ändern genüge es also das soziale System, in dem er lebt, zu ändern." Romanische Studien
Unter Anklage
"Wer gegen das Gesetz verstößt und sich dabei erwischen lässt, der kommt vor Gericht, er wird verurteilt oder freigesprochen. In komplizierten Fällen auch irgendwas dazwischen. Aber im Grunde ist das alles eine erprobte Angelegenheit in freien Gesellschaften. Nicht so allerdings für Geoffroy de Lagasnerie, einen von Frankreichs Jungstars in der Philosophen-Arena. In seinem neuen Buch setzt er gleich mal das ganze Justizsystem auf die Anklagebank." Radio Bremen
Stand der Dinge
"Er ist der Liebling der französischen Medien, wenn es ums philosophische Debattieren geht: Geoffroy de Lagasnerie. Er tritt vehement gegen Fremdenfeindlichkeit und für die Rechte von Homosexuellen ein. Und über die heutige Demokratie, besser gesagt, über die angeblich pseudo-demokratische Verfasstheit westlicher Demokratien denkt er im Besonderen nach. Genau darum geht es auch in seinem Buch 'Die Kunst der Revolte'." ORF.at