Perspektivwechsel

Thema Mit dem FIND stehen die Fragen nach gesellschaftlichen Umständen im Zentrum: Wo stehen wir? Und: Wieso? So unternimmt die diesjährige Ausgabe des Festivals den Versuch mit den Mitteln des Theaters eine Art »Archäologie der Gegenwart« zu zeichnen
»TRANS (més enllà)« (Barcelona), von Didier Ruiz/ Regie: Didier Ruiz
»TRANS (més enllà)« (Barcelona), von Didier Ruiz/ Regie: Didier Ruiz

Foto: Emilia Stéfani-Law

Festival Internationale Neue Dramatik

vom 4. bis 14. April

„In ein paar Tagen wird das Stück (Danke, Deutschland – Cam On Nuoc Duc, Regie: Sanja Mitrovic) beim F.I.N.D.-Festival uraufgeführt. Und es tut ihr letztlich gut, dass dieses renommierte Haus, wie sie es nennt, an diesem Stoff interessiert ist, ihrem Lebensthema. 'Dass sie wirklich die Geschichte der Vietnamesen in Deutschland auf der Bühne haben wollen.' Nicht nur die der Vertragsarbeiter, sondern auch die der Boat People, zwei Communities, die sich in Vietnam bekämpften und sich bis heute aus dem Weg gehen." Berliner Zeitung

Eröffnet wird das Festival mit der Projektentwicklung Danke Deutschland – Cảm ơn nước Đức von Sanja Mitrović, in der die erstmals an der Schaubühne inszenierende serbische Regisseurin und Autorin mit einem Ensemble aus Schauspieler_innen des Hauses und deutschvietnamesischen Darsteller_innen einen Blick auf das wiedervereinigte Deutschland wirft, sowie mit ARCTIQUE von Anne-Cécile Vandalem (Brüssel).

Beim 19. Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) stellt die Schaubühne Berlin elf Tage lang neue Inszenierungen international renommierter Theatermacher_innen und Neuentdeckungen – unter anderem aus Brüssel, Santiago de Chile, New York, London, Barcelona und Montréal – zum ersten Mal in Berlin vor. Die Aufführungen erforschen die politischen und gesellschaftlichen Umstände der gegenwärtigen Welt: strukturelle und institutionalisierte Gewalt, dysfunktionale Justiz-, Sozial- und Gesundheitssysteme und die Erosion des öffentlichen Gemeinwesens durch den Neoliberalismus; Flucht, Migration und Klimawandel; patriarchale Unterdrückung und deren Brechung und Infragestellung durch Feminismus und Genderdebatten. So unternimmt die diesjährige Ausgabe des FIND den Versuch, mit den Mitteln des Theaters eine Art »Archäologie der Gegenwart« zu skizzieren, bei der Struktur und Herkunft unseres Heute durch ein Schürfen in der zeitgenössischen Geschichte zu Tage gebracht werden.

05.04.2019, 08:51

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