Weniger und mehr

Zum Stück Eine Bühne, ein Baum, eine Handvoll Figuren – mehr brauchte Samuel Beckett nicht, um die Fantasie der ganzen Welt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dauerhaft zu beschäftigen
Foto: Theater Konstanz
Foto: Theater Konstanz

Christoph Nix inszeniert

Warten auf Godot

SCHAUSPIEL VON SAMUEL BECKETT

PREMIERE 28. SEPTEMBER 2018

SPIELSTÄTTE STADTTHEATER

Eine Bühne, ein Baum, eine Handvoll Figuren – mehr brauchte Beckett nicht, um die Fantasie der ganzen Welt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dauerhaft zu beschäftigen. Sein Stück ist zum Inbegriff der metaphysischen Unbehaustheit des Menschen in der (Post-)Moderne geworden. Dabei bedient er sich des Augenblicks des Wartens, aufgeladen mit clownesker Komik und der Tragik des Absurden.

Die beiden Clowns Wladimir und Estragon sind irgendwo und irgendwann an einer Landstraße und warten auf Godot. Sie wissen nichts über ihn, wann und ob er überhaupt kommt. Aber er erscheint so wichtig, dass selbst Langeweile, drückende Schuhe oder Schläge sie davon abhalten können. Ein weiteres Figurenpaar kommt hinzu, der Diener Lucky mit seinem Herrn Pozzo. Die vier philosophieren und verschwinden wieder. Als sie am nächsten Tag erneut auftauchen, ist Pozzo blind und Lucky stumm. Alles wiederholt sich, aber schlechter als zuvor.

Wir wissen nicht, auf was wir warten und ob sich unser Warten lohnt – eine grausame Erkenntnis. Aber trotz der Absurdität können wir uns bewusst entscheiden. Also: Worauf warten wir noch?

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REGIE & BÜHNE Christoph Nix
KOSTÜM Ursula Oexl-Menzel
DRAMATURGIE Daniel Grünauer
CHOREOGRAFIE Ana Mondini, Olli Hauenstein

MIT Peter Cieslinski (Lucky), Lorenz Leander Haas (ein Junge) Andreas Haase (Wladimir), Odo Jergitsch (Pozzo), Peter Posniak (Estragon)

WEITERE Heinke Hartmann, Claudia Knupfer, Claudia Schiller

21.09.2018, 14:32

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