Früher und Heute
"Der Prenzlauer Berg war Heimat einer legendären Boheme um Dichter wie Sascha Anderson oder die Malerin Cornelia Schleime. Die Szene ist zerbrochen, Ex-Spitzel Anderson ein Verstoßener. Heute prägt junger Schick das Viertel." Spiegel Online
Aufarbeitung
"Die leeren Pappordner im Tresor des Stasi-Zentralarchivs in der Normannenstraße, die IM David Menzer, Fritz Müller und Peters betreffend, konnten nicht darüber hinwegtäuschen: Spätestens seit Anfang 1992 ist unumstritten, dass Sascha Anderson Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR war." Berliner Zeitung
Kunst und Konspiration
"Das A steht für Arschloch. Seit der Lyriker Sascha Anderson 1991 von Wolf Biermann mit derbem Vokabular und großem Medien-Krawumm als Stasi-Spitzel enttarnt wurde, hat sich das A-Wort in seinen Namen eingeschrieben. Damals, im ersten Schreck gänzlich unkonspirativer Transparenz und auf dem Höhepunkt medialer Stasi-Dämonisierung, leugnete er vor laufender Kamera seine bisherige berufliche Tätigkeit in Diensten des MfS. Doch die Indizien waren so eindeutig, dass er den Sachverhalt schließlich akzeptieren musste. Seither ist er zum exemplarischen IM der DDR-Literatur geworden, vielleicht mehr, als er es einst gewesen ist, als er zwischen Kunst und Konspiration nicht so genau zu unterscheiden wusste." Lyrikkritik.de
Umschreiben und Nachfragen
"Eigentlich wollte ich immer Spion werden.' Verraten, erkunden, lügen – irgendwie kämpfen ohne direkt zu kämpfen. Spionieren konnte edel, notwendig und gut sein. Und die anderen wären böse bis sehr böse gewesen. Spionage verschafft einem die Gelegenheit, sich einem naiven Umfeld gegenüber überlegen zu fühlen, die eigene informelle Extramacht auszukosten. – Eigentlich wollte der Autor mit dem Spionagesatz einen langen autobiografischen Text beginnen. Aber der Satz hat ihn ins Grübeln gebracht, ins Umschreiben und Nachfragen." oeko-net.de
Neugier, Angst und Jugend
"Mit 'Anderson' hat Annekatrin Hendel einen Film über Sascha Anderson gedreht, den Autor, Verleger und Stasi-Spitzel vom Prenzlauer Berg. Im Interview spricht sie über Neugier, Angst und ihre Jugend in Ost-Berlin." Der Tagesspiegel