Größte Schönheit und kraftvolle Zerstörung

Zum Film Regisseur Viktor Kossakovsky will mit „Aquarela“ vor allem eines: Die Naturgewalt des Wassers fassbar, sie erlebbar zu machen. Sein mit 96 Bildern – statt 24 – pro Sekunde gedrehter Dokumentarfilm ist ein berauschendes Spektakel für die Sinne
Hurrikan Irma
Hurrikan Irma

Foto: Neue Visionen Filmverleih

„Als ich begann, über „Aquarela“ nachzudenken, war die allererste Zeile, die ich schrieb, ein Zitat von Isaac Newton: „Was wir wissen, ist ein Tropfen und was wir nicht wissen, ein Ozean. Für mich war das der Ausgangs- punkt: Ich werde kein Drehbuch schreiben. Ich werde dem Wasser einfach auf seinem Weg folgen.“

– Viktor Kassadovsky

Von Sibiriens gefrorenem Baikalsee, dem tiefsten und ältesten Süßwassersee der Erde, über die tödliche Wellenkraft des Hurrikans Irma in Miami bis hin zur überwältigenden Naturkulisse des weltweit höchsten Wasserfalls, dem Salto Ángel in Venezuela, ist Wasser die starke Hauptfigur in „Aquarela“. Der Film nimmt den Betrachter mit auf eine noch nie dagewesene, filmische Reise über die atemberaubende Kraft des wertvollsten Elements der Erde: das Wasser. In poetischen Bildern erzählt der Film von seinem launischen Temperament und verdeutlicht einmal mehr, dass der Mensch – trotz Jahrtausende langer Präsenz – seiner Energie nicht gewachsen ist.

Regisseur Viktor Kossakovsky stellt dem Publikum in brillanter kinematografischer Ästhetik und im seltenen Format von 96 Bildern pro Sekunde die vielfältigen Erscheinungsformen des Wassers vor. Dabei verliert der Film den Menschen und seine ewige Auseinandersetzung mit der ruhelosen Gewalt der Natur nie aus dem Blick. Mit viel Feingefühl und in faszinierenden Aufnahmen fängt „Aquarela“ Momente größter Schönheit wie auch kraftvoller Zerstörung ein.

09.12.2019, 15:12

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