Neugier und Zudringlichkeit
"Der eigentliche Kniff des Romans liegt aber in der Neugier und Zudringlichkeit, mit der Lynn in das Leben ihrer Gäste eindringt. Zunächst durchsucht sie nur ihre Habe, dann zieht sie deren Kleider an, und schließlich geschieht es, dass in einem solchen Moment ein Gast ins Zimmer zurückkehrt. Sie flüchtet unters Bett. Von nun an verbringt sie jeden Dienstag unter dem Bett von Zimmer 304 und belauscht das Leben der Hotelgäste. Aus ihrer Perspektive erzählt klingt das ganz unverfänglich, aber es ist für den Leser zutiefst beunruhigend." Literaturkritik.de
Einsame Seele
"Während sich über ihr das Leben abspielt, lauscht und träumt sie. Auf diese Weise lernt sie Chiara kennen, eine Prostituierte, mit der sie eine Beziehung beginnt. Markus Orths zeichnet das Bild einer einsamen Seele. Oder warnt er, weil wir alle längst beobachtet und ausspioniert werden? Mit guter Beobachtungsgabe und knappen, aber treffenden Worten beschreibt der Autor ein Schicksal, das berührt und bewegt." Berliner Literaturkritik
Blick auf die Brüche
"Viele fragten mich: Ist Lynn Kleptomanin? Ist sie Zwangsneurotikerin? Woher kommt ihre Besessenheit? Ich sage: Sie ist ein Mensch, sie hat keinen Stempel auf der Stirn, sie steckt in keiner Schublade, eine Zwangsneurotikerin würde, wenn man einen Psychologen fragte, niemals freiwillig aus der Routine ausbrechen und sich unters Bett legen. Lynn tut es. Sie ist ein Individuum, deren Brüche und Risse wichtig sind und sie zum Menschen machen. Vieles von dem, was sie tut, geschieht in der Übertreibung der Obsession und Zwanghaftigkeit, gewiss, aber durch diese Übertreibung kann es viel besser gelingen, einen Blick auf unsere eigenen versteckten Brüche und Risse zu werfen." Markus Orths
Modernes Kammerspiel
"Regisseur Ingo Haeb hat den Roman 'Das Zimmermädchen' von Markus Orths als modernes Kammerspiel inszeniert. 'So könnte das neue deutsche Kino aussehen' schwärmt die Presse, und sie spricht von der 'intelligentesten Literaturverfilmung seit langem'. Wir haben Hauptdarstellerin Vicky Krieps ('Die Vermessung der Welt') in Heidelberg getroffen." SWR.de
Bedingungslose Hingabe
"Vicky Krieps hat unzählig viele Farben Frau. Mal erscheint sie wie eine Göttin, dann wieder wirkt sie bemitleidenswert armselig. Und all dies in ein- und derselben Rolle. Die sie mit bedingungsloser Hingabe spielt. Nein, nicht spielt: IST. Zum Bespiel: Sie liegt unter dem Bett, auf dem eine Domina ihren Kunden 'behandelt'. Man sieht nichts als das Gesicht von Vicky Krieps. Und in diesem Gesicht spiegelt sich alles, was außerhalb des Bildes geschieht. Oder: Sie putzt einfach nur ein Treppengeländer und macht aus der Szenen eine Offenbarung. Diese Künstlerin fasziniert mit nichts, wie nichts." Presseportal.de