Früh übt sich

Biographien Der Regisseur und Drehbuchautor Arman T. Riahi wurde 1981 im Iran geboren. Seine Familie flüchtete 1983 nach Österreich. Dort drehte er bereits als Schüler seine ersten Kurzfilme
Früh übt sich

Foto: Camino Filmverleih

Arman T. Riahi (Drehbuch & Regie)

Arman T. Riahi wurde 1981 im Iran geboren und ist in Wien aufgewachsen, wo er bereits als Schüler seine ersten Kurzfilme gemacht hat. Er studierte Medientechnik und hat als Grafik- und Screendesigner in London und Wien gearbeitet. 2005 gestaltete Riahi seine ersten Fernsehsendungen als Regisseur für die „Donnerstag Nacht“ im ORF, die berühmt-berüchtigte „Sendung ohne Namen“ sowie das Kulturmagazin „Sunshine Airlines“. Sein Kurzfilm „Elektronikschrott“ gewann den Österreichweiten Kurzfilmpreis „Shorts on Screen 05“ des ORF. 2006 war Riahi Teilnehmer des Berlinale Talent Campus in der Kategorie Regie/Buch. Seit 2005 arbeitet Riahi als freier Regisseur und Autor für verschiedene Wiener Filmproduktionen. Er zeichnet sich u.a. für die von 2008-2012 produzierte Dokumentarfilmreihe „Momentum – What drives you“, für Red Bull Media House, sowie die 5-teilige TV-Doku „Africa Race“ (2013) für Servus TV verantwortlich. „Schwarzkopf“, Riahis erster Kinodokumentarfilm, lief 2011 in den österreichischen Kinos, gewann den Publikumspreis der Diagonale 2011, sowie den „Special Jury Mention Award“ beim Beirut International Film Festival und feierte seine internationale Premiere als Eröffnungsfilm des Dokumentarfilmwettbewerbes des 17. Sarajevo Film Festival.

Riahis erster gemeinsamer Kinodokumentarfilm mit seinem Bruder Arash, das Cross-Media-Projekt „Everyday Rebellion“, nahm an über 60 internationalen Festivals und Veranstaltungen teil und gewann bisher 10 Preise, u.a. den CIVIS Medienpreis sowie den Publikumspreis des CPH:DOX Copenhagen International Film Festival. 2013 war Riahi mit seinem Spielfilmdrehbuch „Der Lehrer“ einer der 5 START-Stipendiaten für Filmkunst des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst & Kultur. Der zweite gemeinsame Dokumentarfilm der Riahi Brothers, „Kinders“, hatte im Winter 2016/17 Kinostart in Österreich und der erste gemeinsame Spielfilm, „Herr Duschek aus dem Gemeindebau“ ist in Vorbereitung.

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Aleksandar Petrović (Marko/Tito)

Aleksandar Petrović wurde 1976 in Wien geboren. Seine erste Filmrolle spielte Petrović im Kurzfilm „Skrypt“ von Peter Koller, der ihn ein Jahr später auch für die Hauptrolle seines ersten abendfüllenden Spielfilms „Auf bösem Boden“ engagierte. Diese Rolle brachte ihm eine lobende Erwähnung am Filmfestival Buenos Aires ein. Petrović spielte seither in Kurzfilmen und TV-Serien wie beispielsweise „Copstories“ (ORF, Gebhardt Productions) oder Peter Hackers „Drago“. 2011 entwickelte Petrović gemeinsam mit Arman T. Riahi und Faris Rahoma die Fernsehserie „Neue Wiener“, aus der die Grundidee zu „Die Migrantigen“ entstand. Zusammen mit Riahi schreibt Petrović auch am Genrefilm „Der Staatsbürger“.

Faris Endris Rahoma (Benny/Omar)

Faris Endris Rahoma wurde 1975 in der Steiermark geboren und absolvierte 1995 das Prayner Konservatorium im Fach Schauspiel mit Auszeichnung. Rahoma spielte seither in internationalen TV- und Kinofilmen mit, wie beispielsweise Youssef Cahine’s EL MASSIR (Ägypten), ausgezeichnet mit der Palme des Herzens am 50. Cannes Film Festival, sowie in österreichischen Produktionen wie „Nacktschnecken“ (Michael Glawogger) oder „Zweisitzrakete“ (Hans Hofer), und dem selbstproduzierten Kinofilm „Auf bösem Boden“, aber auch internationalen Theaterproduktionen wie Paul Schraders „Cleopatra Club“. Seit 2007 arbeitet er eng mit dem österreichisch-französisch-belgischem Künstlerkollektiv „Superamas“ zusammen. 2011 entwickelte er mit Arman T. Riahi und Aleksandar Petrović die TV-Serie „Neue Wiener“. Faris Rahoma spielte außerdem immer wieder in arabischen Kinoproduktionen wie die Hauptrolle des „Walid“ in Mohammed Malas Spielfilm „Al Mahad“. Sein Debüt-Dokumentarfilm „Das Mekka Business“ wurde in ganz Europa ausgestrahlt und zusammen mit dem Österreichischen Rundfunk produziert – wo er neben seiner Tätigkeit als Schauspieler, Produzent und Autor auch als Journalist arbeitet.

Doris Schretzmayer (Marlene Weizenhuber)

Die ambitionierte TV-Journalistin weiß was sie will und haut sich für ihren Job ins Zeug. In jeder Story sieht sie die Chance die Karriereleiter ein bisschen weiter hinaufzusteigen und sie weiß jede noch so kleine Information gekonnt in Szene zu setzen. Die Entdeckung, dass Benny und Marko ihr nur was vorspielen, könnte theoretisch ihre Glaubwürdigkeit und Professionalität und somit ihre gesamte Karriere gefährden. Doch als Profi lässt sie sich auch dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen springt sie auf das Lügenkonstrukt von Benny und Marko auf und profitiert davon. Denn Lügen lassen sich ohnehin leichter verkaufen als die Wahrheit.

Mehmet Ali Salman (Juwel)

Juwel ist in Wien geboren, im Herzen Türke, aber er sieht die ganze Welt als sein Zuhause. Juwel ist einer, vor dem man sich in Acht nehmen muss, wenn er mit seinen Jungs Mo und Kay durch die Straßen zieht. Doch sein Herz ist am rechten Fleck. Und vor allem benutzt Juwel seinen Kopf. Er weiß um seine Verantwortung im Leben, hat aus seinen jugendlichen Fehltritten gelernt und geht einer ehrlichen Arbeit nach, um seine kleine Familie über Wasser zu halten. Schlitzohr wie er ist kann er es sich jedoch nicht verkneifen, Benny und Marko ein wenig zu verarschen, als diese ihn bitten sie als „Ausländer“ zu coachen. Leider holt ihn dieser kleine Spaß sehr schnell wieder ein...

Daniela Zacherl (Sophie/Jessica)

Sophie ist Markos Freundin und damit beschäftigt, ihr Zuhause für den bevorstehenden Nachwuchs vorzubereiten. Sie weiß nichts von Markos Pleiteproblem, da Marko ihr alles verschweigt. Doch es zeigt sich schnell, dass Sophie angesichts des drohenden Zusammenbruchs ihrer Familie nicht aus Zucker ist. Auch wenn sie die Scharade von Marko und Benny nicht gutheißt, hat sie kein Problem damit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und aus dieser Situation für sich und Marko finanziellen Profit herauszuschlagen.

Zijah A. Sokolović (Herr Bilic)

Herr Bilic ist Markos Vater und ein Pflegefall. Es schmerzt Bilic zu sehen, dass sein Sohn sich für ihn und seine Herkunft schämt. Er und Marko haben sich seit Markos Jugend stark entfremdet. Seinen Unmut darüber bekommen die Pflegerinnen zu spüren, die Bilic alle gekonnt vertreibt. Marko hingegen sieht nicht ein, warum Herr Bilic nicht in ein Altersheim will und stattdessen in seiner Messi-Wohnung bleiben möchte. Erst als Marko vor seinen finanziellen Problemen nicht mehr weglaufen kann, hat Bilic die Chance seinem Sohn zu helfen und ihm seine Sicht des Lebens endlich verständlich zu machen.

07.09.2017, 08:57

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