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Biographien Anatol Schuster hat Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München studiert. Er wurde bereits mehrfach zu den interessantesten deutschen Nachwuchs-Regisseuren gezählt
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Foto: Neue Visionen Filmverleih

REGISSEUR UND PRODUZENT
ANATOL SCHUSTER

Anatol Schuster wurde 1985 in Darmstadt geboren. Er hat Literatur und Philosophie in Regensburg und Avignon studiert. Während seines Regie-Studiums an der HFF München hat er mehrere experimentelle Kurzfilme realisiert und bei Edgar Reitz als Regieassistent gearbeitet. Sein Kurzfilm EIN IDEALER ORT erhielt auf der Berlinale 2015 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino den Preis „Dialogue en perspective“. Sein Abschlussfilm und Spielfilmdebüt LUFT wurde mehrfach ausgezeichnet. 2017 erhielt er das Wim Wenders Stipendium für seinen geplanten zweiten Kinofilm STILLE. Doch zunächst entsteht 2018 die Tragikomödie FRAU STERN. Das Portrait der 90-jährigen Jüdin feierte Premiere beim Filmfestival Max Ophüls Preis und wurde beim Filmfestival achtung berlin – new berlin film award als Bester Spielfilm, mit dem Preis der VdFK-Jury sowie mit einem Preis für die beiden Hauptdarstellerinnen ausgezeichnet.

KAMERAMANN UND PRODUZENT
ADRIAN CAMPEAN

Der Kameramann und Fotograf Adrian Campean wurde 1988 in Essen geboren. 2009 begann er sein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München im Bereich Kamera. Während des Studiums probierte er sich in den Bereichen Dokumentarfilm, Spielfilm, Werbung und experimenteller Spielfilm. Im Jahr 2016 entstand während seines Aufenthalts in Rumänien, der Heimat seines Vaters, der Bildband „...şi grădina numai ciment“ („...und der Garten alles Zement“). Für den Film FRAU STERN übernahm er auch die Funktion des Produzenten. Momentan lebt und arbeitet Adrian Campean in Berlin.

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AHUVA SOMMERFELD
ALS FRAU STERN

Ahuva Sommerfeld wurde 1937 in Jerusalem in eine große orientalisch-jüdische Familie geboren. Sie erlebte die Staatsgründung Israels als 11-Jährige mit, emanzipierte sich durch Abendgymnasium und Militärdienst von ihren traditionellen Wurzeln und verließ später mit ihrem aus Deutschland stammenden Mann Israel, um mit ihm zunächst mit der gemeinsamen Tochter nach Ostafrika und später nach Deutschland zu ziehen. Hier lebte sie in einer Kleinstadt bei München. Nach dem frühen Tod ihres Mannes engagierte sie sich politisch und sozial, kämpfte nach dem Mauerfall für die Rückübertragung des von den Nazis enteigneten Eigentums der Familie ihres Mannes und arbeitete als Reiseleiterin sowie als Aufnahmeleiterin und Regieassistentin in verschiedenen Filmproduktionen hinter der Kamera. Mit 75 Jahren entschied sie sich für einen Neuanfang in Berlin, wo sie vor allem ihrer Enkelin wegen hinzog. Im Alter von 80 debütierte sie in der Hauptrolle von Anatol Schusters Spielfilm FRAU STERN, dessen Premiere sie beim Filmfestival Max Öphuls Preis im Januar 2019 noch erlebte. Kurz darauf starb sie im Alter von 81 Jahren. Gemeinsam mit Kara Schröder, die im Film als ihre Enkelin Elli auftritt, wurde sie als Beste Darstellerin beim Filmfestival achtung berlin – new berlin film award ausgezeichnet.

KARA SCHRÖDER
ALS ELLI

Kara Schröder studierte bis 2014 Schauspiel an der Hochschule für Ernst Busch in Berlin und lernte außerdem im Sommer 2017 in New York die Meisner-Technik bei Bill Esper. Sie arbeitet an Theatern, freien Spielstätten und am Kindertheater als Performerin und Schauspielerin, unter anderem am Deutschen Theater, Maxim Gorki Theater und Ballhaus Ost in Berlin. 2018 kuratierte sie die Ausstellung „Feminism and class“ in der Galerie Sprechsaal in Berlin. 2019 feierte sie ihr Spielfilmdebüt in DREISSIG von Simona Kostova und FRAU STERN von Anatol Schuster. Für diese Rolle wurde sie auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin nominiert und gemeinsam mit Ahuva Sommerfeld als Beste Darstellerin beim Filmfestival achtung berlin – new berlin film award ausgezeichnet.

MURAT SEVEN
ALS DER FRISEUR

Murat Seven wurde 1980 in Berlin geboren. Zwischen 2002 und 2005 studierte er an der Schauspielschule Charlottenburg. Seit 2005 ist er als Schauspieler bei Film- und Fernsehproduktionen tätig und auch auf Theaterbühnen zu sehen. In seiner ersten TV-Hauptrolle war Seven in Hakan Savaş Micans ADEMS SOHN zu sehen. 2016 spielte er die Hauptrolle in dem mehrmals – unter anderem mit dem First Steps Award – ausgezeichneten Kinofilm HAUS OHNE DACH.

PIT BUKOWSKI
ALS DER KLETTERER

Pit Bukowski wurde 1988 geboren. Sein Leinwanddebüt hatte er 2003 in Stefan Krohmers Spielfilm SIE HABEN KNUT, der auf der Berlinale in der Sektion Perspektive Deutsches Kino Premiere feierte. Bukowski war unter der Regie des renommierten deutschen Filmemachers Andreas Dresen in ALS WIR TRÄUMTEN zu sehen, der für einen Goldenen Bären der Berlinale nominiert war. 2017 überzeugte er in Matti Geschonnecks IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS an der Seite von Bruno Ganz und Angela Winkler. 2018 spielte Bukowski in dem Kriegsdrama des dänischen Filmautoren Thomas Vinterberg, KURSK, neben Filmstars wie Léa Seydoux, Colin Firth und Max von Sydow. Zu seinen Fernsehauftritten gehören Erfolgsserien wie BABYLON BERLIN, TATORT und DAS BOOT.

29.08.2019, 15:02

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