„Auf narrativer Ebene spielt "High Life" mit Genre-Konventionen: Wie in anderen Sci-Fi-Filmen ist das All endlos und menschenfeindlich, der katastrophale Verlauf der Mission führt zur schrittweisen Dezimierung der Mannschaft, die Zeit ist aus den Fugen, je näher das Ziel heranrückt. Aber es sind die auf schräge Weise sinnlichen Bilder (Kamera: Yorick Le Saux), die ihn ausmachen: Mikroskop-Aufnahmen von Spermien, die zu funkelnden Sternen überblendet werden, tote Astronauten, die wie Geister in der Atmosphäre schweben, Schreie, die per Babyfon ins All gefunkt werden.“ Spiegel Online
Trieb der Sterne
„Einige Fußtritte, zahlreiche Fausthiebe, grausige Narben auf einem schönen nackten Bauch, viel Schamhaar, noch mehr Sex: Der Film „High Life“ greift sich die Körper rücksichtslos, wo und wie er kann. Das tut er allerdings in Notwehr, nämlich nur, damit seine genuin philosophisch gedachte und gemachte Erzählarbeit nicht zu einer Folge von leblosen Lehrtafeln erstarrt, die bloß abstrakte Behauptungen illustrieren sollen, um die der Film ja buchstäblich kreist.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung
Ein letztes Bild
„High Life ist ein Film von exquisiter Schönheit. Er spielt im Weltall, jenseits unseres Sonnensystems, aber so wichtig ist das nicht, auf einem Raumschiff, das in seiner perfekten holzbraunen Rechteckigkeit gar nicht wie eins aussieht. Das Raumschiff und der Film hängen in der Schwebe, drehen sich im Kreis, auf unterschiedlichen Zeitebenen, springen zurück und nach vorn. Aber spielt die Zeit hier überhaupt noch eine Rolle? Früher oder später erreichen sie den schwarzen, mit einer rotgoldenen Glutschicht umflossenen Kreis. Das schwarze Loch.“ Critic.de
Recycling des Lebens
„High Life reiht sich in dieses Werk nun so ein, als würde man die Begriffe, mit denen man abstrakt über ihre Filme spricht, plastisch im Studio nachbauen und in Form von Gesprächen über Anziehungskraft, schwarze Löcher und Rotationsenergien ins Skript schreiben. So etwas kann gewaltig schiefgehen. Oder es kann sehr genial werden. So wie im Fall von "High Life". Dass der Film, als erster ihrer Karriere, auf Englisch gedreht wurde, hat laut Denis nur einen Grund: Englisch sei "die Sprache des Weltraums". Das denkt sie halt so, also wird es so gemacht, pourqoui pas?“ Süddeutsche Zeitung
Orgasmic Brilliance
„It’s always risky when an overseas master tries their hand in English language with Hollywood actors. Denis surmounts the challenge with exemplary finesse, holding on to her intelligence and the skill with which she executes it, while playing to the flashier pleasures of big-budget American product. No matter where she goes – to the furthest reaches of the known universe, or the fringe boundaries of semi-reputable genres – a Claire Denis film is a Claire Denis film. Accept no substitutes.“ The Guardian