Erzählerische Aufklärung
"Auch in diesem Film erweist sich Ken Loach als aufklärerischer Geschichtenerzähler. Er zeigt, wie vernagelt und zerstörerisch, wie mittelalterlich sich die katholische Kirche im Irland der dreißiger Jahre aufführte. Und dass es heute, da wir empört auf religiöse Fanatiker blicken, die in anderen Teilen der Welt Musik, Tanz und Sex verbieten, nicht schaden kann, zwischendurch auch einmal auf die europäische Kultur- und Religionsgeschichte zu blicken." NDR Kultur
Souveränes Alterswerk
"Mit 'Jimmy's Hall' erzählt der alte Sozialist Ken Loach seinen Traum von einem freien Irland. Eine Freiheit, die durch die unheilige Allianz von Kirche und Staat zerstört wird. Wer glaubt, religiösen Fundamentalismus gebe es nur in islamischen Ländern, wird hier eines Besseren belehrt. Die große Entdeckung des Films ist der irische Theater-Schauspieler Barry Ward. Er gibt der Figur des Jimmy Gralton die charismatische Aura, die die Geschichte trägt. 'Jimmy's Hall' ist poetischer und erotischer als Loachs frühere Filme, ein souveränes Alterswerk." 3sat Kulturzeit
Neue Aspekte
"Wie so oft faszinieren Ken Loach die blutigen Konflikte Irlands. Diesmal aber kommt noch etwas anderes hinzu. Die Scheunenfeste laden den Film mit Sehnsucht und Sinnlichkeit auf. Hier wird Jimmys Vision vom freien Leben für Momente Wirklichkeit. Fast könnte man 'Jimmy’s Hall' als linkes Feel-Good-Movie bezeichnen." DasErste.de
Menschlich und politisch
"'Jimmy's Hall', der Tanzsaal, ist eine politische Metapher für ein Stück Freiheit, um das es zu kämpfen gilt. Wenn Ken Loach seine Ankündigung wahr macht und nur noch Dokumentationen dreht, hat er sich mit einem soliden Drama verabschiedet. Ein echter Loach: menschlich und politisch zugleich." WDR 2
Alte Verstrickungen
"Die Angst wirkt anachronistisch. Aber noch heute sind in Irland Kirche und Staat eng miteinander verstrickt. Ken Loach prangert diese Verhältnisse mit 'Jimmy’s Hall' an. Am Beispiel des kleinen Volkshelden Gralton zeigt er, dass ein Aufbegehren gegen untragbare Verhältnisse niemals vergeblich ist. Zur gelegentlich etwas idealisierenden Blick gesellt sich visuelle Opulenz: 'Jimmy’s Hall' ist als großes Historiendrama angelegt." Tagesspiegel.de