Wahrhaft grandios

Zum Film Mit dem Film „Land des Honigs“ spüren Ljubomir Stefanov und Tamara Kotevska den Veränderungen nach, die sich zwischen Mensch und Bienen eingeschlichen haben. Einfühlsam und voller Poesie erzählen sie mit Hatidze und ihren Bienen eine Naturgeschichte
Wahrhaft grandios

Foto: Neue Visionen Filmverleih

In einem entlegenen mazedonischen Dorf steigt Hatidze, eine etwa 50-jährige Frau, täglich einen Berghang hinauf. Sie macht sich auf den Weg zu ihren zwischen den Felsspalten lebenden Bienenvölkern. Ohne Gesichts- oder Handschutz entnimmt sie sanft die Honigwaben und singt dabei ein uraltes Lied. Zurück auf ihrem Bauernhof kümmert sich Hatidze um ihre handgemachten Bienen- körbe und ihre bettlägerige Mutter. Gelegentlich fährt sie in die Hauptstadt, um ihren Honig und die Körbe zu verkaufen. Eines Tages lässt sich eine Nomadenfamilie auf dem Nachbargrundstück nieder und in Hatidzes beschauliches Bienenkönigreich ziehen schallende Motoren, sieben kreischende Kinder und 150 Kühe ein.
Doch Hatidze freut sich über die neue Gesellschaft und lässt weder sich noch ihre bewährte Imkerei oder ihre Zuneigung zu den Tieren stören. Doch bald trifft Hussein, das Oberhaupt der zugezogenen Familie, Entscheidungen, die Hatidzes Lebensweise für immer zerstören könnten.

Wie kaum ein anderer Dokumentarfilm erzählt „Land des Honigs“ eine tatsächliche Naturgeschichte. Mit den Mitteln filmischer Poesie stellen die Regisseure die Biene ins Epizentrum eines fundamentalen Widerspruchs unserer Zeit. „Land des Honigs“ spürt den Veränderungen nach, die sich in die Beziehung zwischen Mensch und Biene eingeschlichen und damit unser aller Welt für immer verändert haben.

20.11.2019, 14:38

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Land des Honigs | Trailer

Video Auf ihrem Bauernhof kümmert sich die Imkerin Hatidze um ihre handgemachten Bienenkörbe und ihre bettlägerige Mutter. Ab und zu fährt sie in die Hauptstadt, um ihren Honig & die Körbe zu verkaufen. Dokumentarfilm der Regisseure Stefanov und Kotevska


Land des Honigs | Interview

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