Im Sommer 1979, nach dem Sturz des Schahs und der Gründung der „Islamischen Republik“ im Iran, verlässt Beate mit ihrer Tochter Sarah die DDR und folgt ihrem Mann Omid, der nach 16 Jahren Exil wieder heimkehren kann. Beate muss sich in einem fremden Land zurechtfinden, eine neue Sprache lernen, ihre Tochter erziehen. Sie will sich, selbstbewusst wie sie ist, in ihrem neuen Umfeld behaupten und ihr Leben, so gut es geht, nach eigenen Vorstellungen gestalten, was ihr auch in der ersten Zeit gut gelingt. Bald jedoch wird ihr schönes, neues Leben vom gewaltsamen Wandel im Land überschattet, die politische Situation ändert sich radikal, das Leben der Menschen, insbesondere das der Frauen und Mädchen, wird stark eingeschränkt, eine religiös-konservative Kleiderordnung wird eingeführt, die auch für Beate und sogar Sarah gilt. Universitäten werden geschlossen, Beate kann dort nicht mehr arbeiten. Hunderte Zeitungen werden einfach verboten, Omid muss plötzlich untertauchen, um sich vor dem Übergriff der Revolutionswächter zu schützen. Was Beate nicht nachvollziehen kann: trotzdem bleiben Omid und seine kommunistischen Parteigenossen der Revolution treu.
Während Beate instinktiv und aus dem Bauch heraus die Gefahren dieser Entwicklung für sich und ihre Familie zu erkennen vermag, lässt sich Omid von seinem Intellekt treiben und glaubt, dass die Probleme im Iran vorläufig und überwindbar sind. Beate will, aus Liebe zu ihrem Mann, loyal sein und weiter bei Omid im Iran ausharren, damit ihre Familie zusammenbleiben kann. Gleichzeitig liebt sie ihre Tochter zu sehr, als dass sie akzeptieren kann, dass Sarah unter dem extrem-religiösen Joch der Mullahs erzogen wird.
Schließlich werden die politischen Verhältnisse unerträglich, und Beate will 1981 mit Sarah nach Berlin zurück, doch für Sarahs Ausreisegenehmigung müssen Beate und Omid ein enormes Opfer bringen.
„Morgen sind wir frei“ ist von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ versehen worden. In der Begründung hierfür heißt es, der spannend konzipierte Film verfolge eine sehr stringenten Entwicklung der Frauenfigur. „Morgen sind wir frei“ sei ein enorm wichtiger Film gerade in einer Zeit, in der es schwer scheint, mit einem nüchternen Blick auf die fließenden Grenzen zwischen Ideologie und Religion zu werfen.
Besonders wertvoll

Foto: Little Dream Entertainment
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