Brillante Studie
"Das Filmdrama 'Selma' zeigt Martin Luther King Jr. auf der Höhe seiner Macht – und wie er sie nutzt, um die Gleichberechtigung von Schwarzen voranzutreiben. Eine brillante Studie über Politik, die eine wichtige Diskussion angestoßen hat." Spiegel Online
Packend und mitreißend
"Die Kraft in 'Selma' liegt in der gut rekonstruierten Stimmung, die im amerikanischen Süden herrschte. Es ist immer wieder aufwühlend und bedrückend, wie tief verwurzelt der Rassenhass bei Politikern, Polizisten und auch bei ganz einfachen, weißen Bürgern war – und das zu einer Zeit, als unter anderen Hippies, Intellektuelle, Künstler und politisch aktive Studenten eine ganz andere Gesellschaft anstrebten und begannen, gegen den Vietnam Krieg zu protestieren. Und so ist 'Selma' ein packender, ein mitreißender Film, der im Licht der jüngsten Polizeimorde an Afroamerikanern wenig an Aktualität eingebüßt hat." Deutschlandradio Kultur
Aus Fleisch und Blut
"'Selma' – das ist die große Leistung des Films – baut seinem Helden kein Denkmal. Sondern zeigt einen Heiligen als Menschen aus Fleisch und Blut. Zum Zeitpunkt der Handlung steht Martin Luther King im Zenit seines Ruhms. Gerade hat er in Stockholm den Friedensnobelpreis entgegengenommen. Er ist ein Popstar der Protestkultur. Aber wenn er nicht einschlafen kann, ruft er Mahalia Jackson an und lässt sich durch den Hörer ein Gospel vorsingen." Tagesspiegel Online
Nicht das Übliche
"Ava DuVernay hat keines der üblichen und kaum unterscheidbaren Biopics gedreht, deren Spannungsbogen vorhersehbar im dritten Akt seinen Höhepunkt erreicht. Sie stellt zwar Martin Luther King in den Mittelpunkt und verweist damit andere Figuren, die in jener Zeit auch zentral waren, an den Rand, aber es geht um ein klar umrissenes politisches Ziel, für das King einige Opfer in Kauf nimmt. DuVernay deutet die Bedeutung der Medien an, in denen Bilder brutaler Polizeieinsätze, flüchtender Männer und Frauen, schwarzer wie weißer, das Blatt schließlich wenden." FAZ.net
Dramaturgie der Unmittelbarkeit
"DuVernay zeigt die Verhandlungen von Mitstreitern und Gegnern, von Zweiflern und Aktivisten, die sich an der Respektperson Martin Luther King in verschiedener Weise stoßen und ausrichten. Dabei versetzt DuVernay den Zuschauer gleichsam in die Lage eines neu Hinzukommenden, der sich selbst einen Überblick verschaffen muss. Die Dramaturgie der Unmittelbarkeit, die DuVernay anwendet, lässt sowohl die ausgetauschten Argumente wie die verheimlichten Bedenken spannend und aktuell erscheinen, und das nicht nur vor dem Hintergrund der letztjährigen Ereignisse rund um Ferguson. Damals wie heute stellt sich immer wieder die Frage der Gewalt und des richtigen Kalküls." taz.de