Raum für die Vorstellung
"Dank einer besonderen Drehtechnik ist Soozandehs Film ohne Zweifel etwas für das Auge. Der 47-Jährige nutzte für 'Teheran Tabu' das für dieses Genre eigentlich untypische Rotoskopie-Verfahren. Echte, in dem Fall iranische Schauspieler und Schauspielerinnen drehten die Szenen vor einem Greenscreen. Im Nachhinein wurde jedes einzelne Bild nachgezeichnet und in einen ebenfalls animierten Hintergrund gesetzt. Damit schafft Soozandeh mehr Nähe zu den Figuren als ein klassischer Animationsfilm, gleichzeitig aber auch eine gewisse Distanz, die einigen Szenen die Härte nimmt und Raum für die eigene Vorstellung lässt." neues deutschland
Kein Blatt vor dem Mund
"Die Schizophrenie zwischen öffentlichem und Privatleben, die Doppelmoral, die Unterdrückung der Frau: 'Teheran Tabu' greift Themen auf, die aus dem iranischen Kino vertraut sind. Neu ist der Tonfall. Anstatt der Zensur ins Poetisch-Metaphorische auszuweichen oder auf die Mikroebene eines alltäglichen Einzelfalls zu verlagern, der gesellschaftliche Missstände verdeutlicht, nimmt 'Teheran Tabu' kein Blatt vor den Mund. Er zeigt schonungslos, was sonst stets Andeutung bleiben muss." Tagesspiegel.de
Innen und Außen
"Um diese Innenansichten auf die Leinwand zu bringen, wählte Ali Soozandeh das Rotoskopie-Verfahren, bei dem die Schauspieler vor einem Green Screen gefilmt und dann durch aufwendige Animation ins heutige Teheran versetzt wurden. Der Verfremdungseffekt passt bestens zur Scheinheiligkeit des repressiven Systems und zu einer Kultur, in der Bilderverbote noch eine große Rolle spielen. Einen Film wie 'Teheran Tabu' hätte Soozandeh im Iran niemals drehen können." Neue Presse
Lehrreich und wichtig
"Man merkt, dass es dem Regisseur wichtig war, mit dem Film aufzuklären. Ab der ersten Szene werden uns gleich mehrere Missstände, die im Iran herrschen, aufgezeigt. Gleichzeitig lernen wir in kurzer Zeit alle Protagonisten und ihre individuellen Geschichten kennen – der Film wirkt deshalb am Anfang etwas überfordernd und überladen. (...) Sehen sollten den Film aber eigentlich alle. Denn er zeigt uns einen tiefen Einblick in die Realität vieler Menschen und ist deshalb ein ausserordentlich lehrreicher und wichtiger Film." SRF.ch
Restriktion und (Doppel-)moral
"Liebe und Sexualität sind Tabus im Iran – zumindest öffentlich. Wie aus Restriktionen Doppelmoral wird, zeigt der Kinofilm 'Teheran Tabu'. Er zeigt das Schicksal dreier Frauen. 'Sie leiden genauso unter den Einschränkungen der Gesellschaft wie Männer', sagte Regisseur Ali Soozandeh im Dlf." Deutschlandfunk