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Netzschau Kritiken aus dem Netz: "Der Film gibt dem Konflikt Gesichter, mit denen wir fühlen und Angst haben, ohne dass er dabei je seine Komplexität und Ambivalenz unterschlagen würde."
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Foto: Peter Drittenpreis/Majestic Film

Klug und differenziert

"Was in den Händen eines anderen Filmemachers ein generisches, formelhaftes Kriegsdrama hätte werden können, ist unter der Regisseurin Feo Aladag zu einem klugen, differenzierten und berührenden Essay über die realen Umstände und Herausforderungen des Afghanistan-Einsatzes geworden. Prachtvoll hat die Kamerafrau Judith Kaufmann die Landschaften am Hindukusch eingefangen, die Uniformen im flirrenden Sand, die Panzerkolonnen die sich gespenstisch wie gigantische Käferkommandos durchs verstaubte Abendlicht wälzen. Seine Eindringlichkeit aber gewinnt der Film oft erst durch die kleinen Beobachtungen, die nur jemand machen kann, der seinen Stoff wirklich durchdrungen hat." Cicero.de

Der einzige Weg

"Feo Aladag hat den einzig vertretbaren Weg eingeschlagen, um über Afghanistan in Spielfilmform zu berichten. Zum einen zeigt sie, was ist. Sie zeigt den Alltag der deutschen Soldaten, stellt die Gewissensnöte der jungen Männer dar. Zeigt auch, wie diese manchmal über die Stränge schlagen, wie sie unbeherrscht auftreten. Sie zeigt aber auch, wie die Soldaten sich bemühen, wie sie versuchen zu helfen und zu vermitteln." Deutsche Welle

Gewichtig und sehenswert

"'Zwischen Welten' ein gewichtiger und sehenswerter Film geworden, weil er deutlich macht, dass der einzige Weg in Afghanistans Zukunft über Bildung und Mitsprache führt. In seiner Entstehungsgeschichte selbst ist der Film zum kulturellen Brückenschlag geworden, da man mit einem Team arbeitete, das zur Hälfte aus Afghanen bestand. (...) Die Afghanen fühlten sich ernst genommen in dieser kulturellen Zusammenarbeit, durch die sie sich einmal jenseits des realen Kriegs- und Taliban-Schauplatzes einbringen konnten." NZZ.ch

Detailliertes Bild

"Feo Aladag zeichnet in 'Zwischen Welten' ein detailliertes Bild der aktuellen Situation in Afghanistan. Einer Situation, über die nur wenige etwas wissen und an der noch viel weniger ein Interesse haben. Der Alltag der deutschen Soldaten, die immer im Zwiespalt zwischen ihren Befehlen und den akuten, kulturellen Umständen stehen, wird realistisch dargestellt. Die Frage, ob sie mit ihrer Mission wirklich etwas verbessern, oder vielleicht eher noch verschlechtern, steht immer im Raum. (...) Aladag legt dem Zuschauer keine Position ans Herz, die er bitte beziehen sollte. Sie fordert nur zum Hinsehen auf." Handelsblatt

Permanenter Ausnahmezustand

"Die Dreharbeiten vor Ort haben ihrem Film einen Detailreichtum verliehen, vor allem in der Schilderung des Alltags der Einheimischen und der Soldaten im Dauerausnahmezustand, wie man ihn selten gesehen hat. Dutzende Sicherheitsroutinen, die zu natürlichen Reflexen geworden sind, und die letztlich doch nur dazu dienen, die Illusion einer Schutzmöglichkeit aufrecht zu erhalten." Süddeutsche.de

26.03.2014, 22:41

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