Irgendwie Links: Über aber ohne Urheberrecht

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Mittwoch, 14.03.12

Wirtschaftsdialog zum Urheberrecht: Über aber ohne Nutzer?!, Markus Beckedahl, Netzpolitik

“Am kommenden Donnerstag soll die Studie bei der nächsten Runde diskutiert werden. Mit am Tisch sitzen wieder die Lobbyisten der Rechteindustrie, einige Vertreter von Urheberorganisationen und die Internetprovider. Die Teilnehmerliste hat eine Anfrage der Fraktion Die Linke ans Tageslicht gebracht. Nicht dabei sind Verbraucher- und Datenschützer, sowie digitale Bürgerrechtler. An uns liegt es nicht, sowohl der Digitale Gesellschaft e.V. als auch der AK-Zensur haben sich auch eingeladen, um mit zu diskutieren. Aber mit Hinweis auf die bereits seit 2008 nicht-transparent tagende Runde in dieser Zusammensetzung hat man uns eine Teilnahme verwehrt.“

Gema zu Musik im Netz, YouTube und Acta: "Sehr niedriges Niveau", Süddeutsche

“Enttäuscht zeigte sich Heker über die Verzögerung bei der Unterzeichnung des Urheberrechtsabkommens Acta. Das internationale Abkommen verfolge "den einzigen Zweck, dazu beizutragen, dass der relativ hohe Schutzstandard, den das Urheberrecht in Deutschland und der EU hat, auch in anderen Staaten angewandt wird". Es gehe nicht um eine Ausweitung des Urheberrechts in Deutschland oder der EU.”

We need to redefine what 'copy' means, William Patry, Guardian

“There is no evidence that policymakers are willing to take the bold steps necessary to make copyright laws function effectively in the twenty-first century. We have yet to see copyright reform proposals we can believe in. Merely giving speeches about respecting copyright or about the importance of innovation and economic growth are empty gestures, unless wholesale reform is undertaken.“

dapd sagt: Schadenersatzforderung gegenstandslos, Jens Weinreich

“Ein Problem besteht darin, dass nicht nur die dapd, sondern viele andere Medienunternehmen mit Kanonen auf Spatzen schießen. Sie schicken Heerscharen von Abmahn- und Inkasso-Anwälten in die Spur. Irgendwas bleibt dann schon hängen, weil manche Betroffene, selbst wenn sie sich nichts zu Schulden kommen ließen, vielleicht nicht die Laune, nicht den Mut oder was auch immer nicht hatten, um sich zur Wehr zu setzen. Das ist eine grundsätzlich sehr unbefriedigende Situation, die sich künftig, wenn dieses Leistungssschutzgesetz, für das die Verleger-Lobby seit Jahren mit vielen unsauberen und skandalösen Mitteln kämpft und munter die Wahrheit beugt, demnächst wie geplant von der Koalition verabschiedet wird.”

Hacking is Important, Rands In Repose

“The story of every company begins with a clever hack. Pick any company, read its history, and I’m pretty sure there will be a well-documented origin story that will define its beginning and involves someone building something new and possibly of unexpected value. What isn’t documented is the story of every moment before where everyone surrounding the hacker asked, “Why the hell are doing you that?”, “Why would you take the risk with so little reward?”, or “Why are you wasting your time?” What’s not documented are the nine spectacular failures the hacker survived before they built one success.”

Die größte digitale Lüge, Sascha Lobo, SpOn

“Digitale Convenience ohne Netzbewusstsein ist gefährlich, und Netzbewusstsein wiederum setzt eine gewisse Nerdigkeit voraus, also ein Verständnis und ein Gespür für die Funktionsweisen der Technologie. An der Schwelle zu einem digital vernetzten Zeitalter braucht es deshalb vielleicht eine neue digitale Aufklärung: Die digitale Aufklärung ist der Ausgang des Nutzers aus seiner selbstverschuldeten Unnerdigkeit. Noch mag es nicht soweit sein, und das Internet samt seiner unerbittlichen Convenience lässt sich komplett ausblenden: Die analoge Welt funktioniert noch immer wesentlich besser, als der Durchschnittsnerd glaubt. Man kann auch 2012 noch ohne Internet knapp überleben. Aber bald schon, in einer weitgehend von Nutzungsbedingungen bestimmten digitalen Gesellschaft, wird nur die Kenntnis der vernetzten Zusammenhänge davor bewahren, der Convenience in die Falle zu gehen. Die Vernerdung der Welt als einzige Chance.”

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

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