Irgendwie Schweigen

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Ihre Freitag-Redaktion

Liebe Community,

vor Kurzem haben wir Rahab gesperrt. Dafür hatten wir unsere Gründe. Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass Rahab nicht aus politischen Gründen gesperrt wurde. Die Entscheidung basiert auf einer langen Geschichte verbaler Verfehlungen. Sie ist also auch nicht Ergebnis des Strangs, in dem die Sperre ausgesprochen wurde. Ohne Zweifel wurde sie provoziert (RdH ist ebenfalls gesperrt). Zweifelsohne hat aber auch sie bei der Wahl ihrer Verteidigung nicht nur in diesem Fall die Grenzen dessen, was die Netiquette hergibt, bei weitem überschritten. Dies mehrfach. Ebenfalls wurde sie gebeten, ihren Sprachstil zumindest soweit abzumildern, das er “durchgeht”. Inhaltlich hatte zumindest ich nie groß etwas auszusetzen, ihre Spürnase für Ungerechtigkeiten und User auf Abwegen habe ich bewundert – mit merdeister habe ich darüber z.B. länger gesprochen. Was ich sagen will: Es ging also immer um den Ton. Dies wurde auch immer entsprechend nach außen kommuniziert.

Rahab dürfte eine der Userinnen sein, wegen der in der Geschichte der FC die meisten “Blames” und Beschwerden in unserem Postfach landeten. Sie wurde 3 mal gesperrt. Und 3 mal wieder freigeschaltet. Dieses Maß an Nachsicht hat kein User und keine Userin jemals seitens der Moderation erfahren. Die Entscheidung, Rahab immer wieder eine Chance zu gewähren, traf nicht immer auf Gegenliebe. So wurde – wie ich finde zurecht – moniert, dass wir mit zweierlei Maß messen. Das taten wir, weil Rahab ein Mitglied der ersten Stunde und dementsprechend ein fixerer Bestandteil der FC als manch anderer Frischling war.

Mit der vierten Sperre mussten wir unter diese verbale Narrenfreiheit einen Schlussstrich ziehen. Trotz aller Bemühungen.

Des Weiteren möchte ich für mich einen Schlussstrich unter “Wir müssen reden” ziehen. Ich habe meine Hand anders als manch anderer hier weit ausgestreckt und in den letzten Tagen dafür nichts als Häme geerntet. Die angebotene Kooperation bzw. das Eingehen auf “Wir müssen reden” wurde hier mehrfach als Startschuss zur vermeintlich basisdemokratischen Zerlegung (angerührt mit allerlei Subjektivem, Beleidigungen und Halb- bis Unwahrheiten) all dessen, was wir entscheiden, missverstanden. Das aber macht z.B. Moderation de facto unmöglich. Ich habe zwar ein dickes Fell, bin aber kein Masochist.

Was heißt das? Ich werde die “Irgendwie Sprechen”-Runden jeden Donnerstag fortführen und Interessierte ebenfalls gerne tatkräftig bei ihren Anliegen unterstützen. Maike wird sich um das “Wir müssen reden”-Blog kümmern, in das ab demnächst Ideen, sachliche Kritik und ähnliches einfließen können. Beiträge, die Moderationsentscheidungen betreffen, werden kommentarlos gelöscht. Wer will, kann sich an community-support@freitag.de wenden.

Besten Gruß

JJK

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

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