Vergangene Nacht wurde offensichtlich der geplante Titel des Spiegel kurzfristig gekippt. In der Online-Ankündigung hieß der Titel noch: "Das Ende des Atomzeitalters".
An den Kiosken liegt aber ein ganz anderer Titel: "Unser feindlicher Planet".
Dass Redaktionen - gerade angesichts der sich überschlagenden Ereignisse - neue Schwerpunktsetzungen vornehmen und die Cover ihrer Zeitungen ändern, ist nichts Außergewöhnliches.
Aber hier wurde die politische Aussage fundamental geändert. Angesichts der Äußerungen von Angela Merkel, nach denen der GAU in Fukushima ein Zeichen dafür sei, "dass es Kräfte in der Natur gibt, vor denen wir machtlos stehen und die von uns immer wieder ein Stück Demut erfordern", könnte man den Schluss ziehen, dass der Spiegel über Nacht auf Regierungslinie eingeschwenkt ist.
Es wäre interessant zu erfahren, welche Debatten dieser Entscheidung vorausgingen.