Fremd im eigenen Land

RANDEXISTENZEN In seinem Roman "Zina oder Die Nacht des Irrtums" demonstriert der marokkanische Schriftsteller Tahar Ben Jelloun die Macht des Erzählens
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Das Interesse des marokkanischen, in Frankreich lebenden und auf Französisch schreibenden Schriftstellers Tahar Ben Jelloun gilt dem Fremden. Dabei ist für ihn der "Fremde" nicht nur der Ausländer, wie in seinem zuletzt erschienen Buch gegen den Rassismus (Papa, was ist ein Fremder?), sondern ebenso der von der Gesellschaft ausgestoßene, der Außenseiter. Da fast alle seine Bücher in Marokko spielen, fristen viele seiner Protagonisten ein von der Gesellschaft mehr oder weniger geduldetes Leben in marokkanischen Städten. In Der Gedächtnisbaum ist es der Verrückte, der auf öffentlichen Plätzen Geschichten erzählt, in Harrouda die Hure, die von den Leuten geächtet wird, und in Der korrumpierte Mann jener marokkanische Verwaltungs