Die Politik hat ein Drogenproblem

Strategienwechsel Im "War on Drugs" sterben seit Jahren immer mehr Menschen, während der Drogenkonsum unvermindert steigt. Eine Realität, der mit Prohibition und Waffen nicht beizukommen ist
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Wer sagt, der "War on Drugs" sei verloren und die internationale Drogenpolitik auf ganzer Linie gescheitert, sagt weder etwas Neues, noch sagt er es alleine. Weltweit verlangen Fachleute nach einer Kosten-Nutzen-Analyse der UN-Drogenpolitik und nach Lösungsmodellen jenseits der vor fast 100 Jahren verhängten Drogenprohibition. Man muss ideologisch schon ziemlich verbohrt sein, wenn man die Notwendigkeit leugnet, das so genannte Drogenproblem neu zu definieren. Eine drogenfreie Welt zu versprechen, wie das in unzähligen UN-Dokumenten noch immer geschieht, ist Ausdruck einer grotesken Verkennung der Realität. Die Realität im Jahr 2008 sah so aus: Es kursiert mehr Kokain, mehr Heroin, mehr Opium, mehr Haschisch und mehr Marihuana am Weltmarkt als je zuvor. Von allen S