Was von der italienischen Linken übrig blieb

Zeitung Es gibt sie seit vierzig Jahren, sie ist die einzige ihrer Art und sie leidet: Die Zeitschrift "Il Manifesto"
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Nach Feiern ist der italienischen Linken angesichts ihrer tiefen Krise nach den jüngsten Wahlschlappen wahrlich nicht zumute. Dabei wäre die Tatsache, dass die Linkszeitung Il Manifesto vierzig Jahre lang Krisen, Krächen und Finanznöten getrotzt hat, durchaus Grund für eine Party. Als theoriebewusste Linkszeitung hat sich Il Manifesto als einzige ihrer Art in Europa behauptet und ist zudem eine der wenigen Institutionen, die von der einst stolzen und großen italienischen Linken noch geblieben sind.

1969, im subversivsten Jahr in der Geschichte der italienischen Arbeiterbewegung, wie der Historiker Paul Ginzburg sagte, war Il Manifesto keineswegs die einzige Neugründung, während des Höhepunkts der 68er Bewegung, die in Italien später einsetzt