Noch besser als DVD

Schulze und Co. Hier schreibt der Fan und Kritiker: Richard Kämmerlings über gute und schlechte deutschsprachige Literatur der vergangenen zwanzig Jahre
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Als Teenager können Bücher einen mit Wucht treffen. Sie schaffen Parallelleben, durch die man sich schließlich selbst neu sieht. „Change-Literatur“ nennt Richard Kämmerlings solche Lektüreeffekte emphatisch. Der Wortklau beim amerikanischen Präsidenten – „Yes, we can!“ ist auch seine Einleitung überschrieben – macht Sinn: Kämmerlings will die adoleszente Begeisterungsfähigkeit für eine feuilletontaugliche Literaturgeschichte retten und macht sie zum Kriterium für Gegenwartsliteratur.

Man könnte Kämmerlings Projekt aber auch so beschreiben: Es gilt, den Hype, den die jungen deutschen Popautoren Ende der neunziger Jahre mit ihrer Arroganz und ihren Glücksversprechen ausgelöst haben,