Das Thema seines Lebens

Verletzt Der Krieg hat dem Maler Bernhard Heisig zeitlebens die Inhalte seiner Kunst vorgegeben. Hinterlassen hat er ein Lebenswerk in progress - die Totenrede von Christoph Hein
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Im September 1942 wird Bernhard Heisig zum Wehrdienst einberufen und nach einer Grundausbildung in einer Panzerdivision eingesetzt. An der Westfront wird er schwer verletzt, kommt mit Erfrierungen in das zur Festung erklärte Breslau, wo er wiederum an die Front geschickt und verwundet wird. Im Herbst 1945 entlässt das sowjetische Militärkommando ihn aus der Kriegsgefangenschaft – als Invaliden.

Im September 1942 griff ihn sich der Krieg, krallte sich den 17-jährigen Studenten und ließ ihn nicht mehr aus der Klaue. Er verletzte ihn an Leib und Seele, so heftig, dass Heisig ihn lebenslang nicht vergaß, nicht vergessen konnte. Er bekam den Krieg nie wieder aus seinem Kopf, aus seinem Gedächtnis; nicht die blutigen Schlachten und nicht die gewöhnlic