Futurismus im Netz

Linksammlung Man muss nicht unbedingt in eine Kunstbibliothek oder Ausstellung gehen, um etwas über den Futurismus zu erfahren. Dokumente und Hintergründe gibt es auch im Netz

Würde heutzutage ein Künstler auf die Idee kommen, ein Futuristisches Manifest zu veröffentlichen, erschiene es sicherlich im Internet, jede These als einzelner Eintrag bei Twitter. Filippo Tommaso Marinetti wählte am 20. Februar 1909 jedoch den damals üblichen Weg und veröffentlichte sein Manifest in der Pariser Tageszeitung Le Figaro. Das Internet macht es aber heutezutage möglich, die komplette Ausgabe von damals am Bildschirm nachzulesen (die Darstellung in höher Auflösung (Lecture) erfordert jedoch ein Java-Applet). Eine deutsche Übersetzung des Manifestes findet sich im Futurismus-Artikel der Wikipedia und etwas ausführlicher auf kunstzitate.de. Eine komplette Übersetzung, inklusive Einleitung und Ausblick, sucht man im Internet jedoch bislang vergebens.

Über Marinetti selbst findet sich ein recht umfangreicher Artikel in der Wikipedia (wenn auch weder lesenswert noch exzellent). Darüber hinaus gibt es jedoch wenig brauchbare Quellen im deutschsprachigen Internet, auch wenn der Futurismus ein beliebtes Thema für Seminararbeiten zu sein scheint.

Empfehlenswert ist dagegen das Futurismus-Weblog der amerikanischen Kunsthistorikerin Jessica Palmieri unter www.italianfuturism.org. Dort findet sich nicht nur eine aktuelle Liste mit Ausstellungen, sondern auch das Manifest im Original und in Übersetzungen.

Wie umfangreich die derzeitige Berichterstattung zu Marinettis Jubiläum ist, zeigt ein kurzer Blick auf Google News. Ein Klassiker der Futurismus-Kritik findet sich ebenfalls im Internet: Kurt Tucholskys Artikel "Marinetti in Paris", erschienen am 25. Juli 1925 in der Weltbühne. Der Grabsteinspruch, den Tucholsky für den Italiener vorschlug, hat auch heute noch Gültigkeit: "HIER RUHT MARINETTI. ER HAT EIN GROSSES FUTURUM HINTER SICH."

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