Schicksal spielen per Skype

Asylverfahren Aus Kostengründen setzt der Bund zunehmend auf Video–Anhörungen. Pro Asyl hält das für ungerecht
Exklusiv für Abonnent:innen

Drei Menschen in einem Raum. Einer liest von einem Blatt Papier Fragen ab. Einer übersetzt. Der dritte antwortet. Wieder wird übersetzt. Asylanhörung in Deutschland. Anhand eines Standardkatalogs interviewt ein Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) den Asylbewerber. „Am besten nicht lügen – die wissen sowieso alles“, sagt Ahmed*, der das Verfahren durchlaufen hat.
Namen, Herkunft und Reiseweg kennen die Beamten tatsächlich bereits. Unbekannt ist aber meist die Vorgeschichte, die über alles weitere entscheidet: Nur wer in seiner Heimat verfolgt wird, kann in Deutschland Asyl erhalten. Meist ist es eine Abwägung des Fragestellers, ob er die Geschichte des Flüchtlings für glaubwürdig hä