Ein großes Herz reicht nicht

Reform Wer soll uns einmal pflegen? Die Bundesregierung setzt weiter auf den Ausbau privater Hilfen. Ihre Pläne lösen die Probleme nicht, sondern machen sie schlimmer
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Der Ruhestand findet nicht nur im Konzertsaal statt, auch wenn die Werbung teurer Pflegestifte dies gern suggeriert. Bis zum Jahr 2050 wird mit einer Verdoppelung der Anzahl Pflegebedürftiger gerechnet. Im Jahr 2005 waren 25 Prozent der Bundesdeutschen über 60 Jahre alt. 2050 werden es voraussichtlich 42 Prozent sein. Die Lebenserwartung steigt jährlich um drei Monate und wer über 85 Jahre ist, hat ein Pflegerisiko von 30 Prozent. Für die Betreuung dieser Menschen werden voraussichtlich dreimal soviel Pflegekräfte wie heute notwendig sein, und schon jetzt sind sie Mangelware. Die künftige Versorgung verwirrter, einsamer, alter Menschen ist also eine Aufgabe, die immer dringender einer Lösung bedarf. Dies nimmt sich die Koalition in ihrem Entwurf zur