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Dreihundert Männer

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Konstantin Richter

Fester Einband mit Schutzumschlag

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Impact Festival 2025

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Kultur : Soll er mal Kaffee machen

Noch vor ein paar Jahren fühlte unsere Autorin sich als Fremdkörper in einer Redaktion, nun strömen Journalistinnen in die Chefetagen. Deshalb am Frauentag: Schampus für alle!

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Man selbst war ja seinerzeit in der Politik-Redaktion eines großen deutschen Nachrichtenmagazins zur Frau geworden. Oder besser gesagt: gemacht worden. Das Frausein trat einem da – zum ersten Mal – derart in aller Deutlichkeit vor Augen, dass man sich an diesen Schock noch heute bestens erinnern kann. Es verband sich, abgesehen von dem Privileg, die Damentoilette für sich alleine zu haben, ausschließlich mit Einschränkungen. Mehr noch, eine Frau zu sein schien ein nicht wieder gut zu machender Makel. Wie sonst ließ sich der Umstand erklären, dass dort – mal abgesehen von Sekretärinnen – fast ausschließlich Männer arbeiteten? Frauen hielt man offensichtlich für dümmer. Unabhängig von der Frage, ob sie Kinder oder Karriere wollten, kamen sie einfach nicht vor. Sie existierten gar nicht.

Wir folgen euch!

Zum Glück ist das nun schon eine Weile her. Man selbst ist keine Praktikantin mehr, Angela Merkel führt nicht mehr die Opposition, sondern beinahe die ganze Welt und auch die meisten Frauen haben begriffen, dass sie mehr können, als Kaffee zu kochen. Nun haben über 350 Journalistinnen pünktlich zum Frauentag eine Quote von mindestens 30 Prozent Frauen innerhalb von fünf Jahren in den Chefetagen deutscher Redaktionen gefordert. Überraschend ist daran vor allem eins: Es gab keinen Aufschrei, kein Gezeter und keine Wehklagen. Kein Chefredakteur hat daraufhin einen Leitartikel ver­fasst, in dem er warnt, dass DIE nun die Macht übernehmen würden. Im Gegenteil: Giovanni di Lorenzo kündigte umgehend an, dass Die Zeit dieser Forderung Folge leisten will. Denn hier sind Frauen in den Chefetagen bisher nicht vertreten. Der Freitag ist da zum Glück schon weiter.

Man kann also sagen: In den letzten zehn Jahren ist das Land von einer Revolution heimgesucht worden. Sie hat sich nicht still, aber auch nicht allzu laut, vor allem zäh vollzogen. Heute traut man Frauen alles zu, und gegen die Quote als Instrument stänkert nur noch die CSU und die Familienministerin. Aber gut, sie hält den Lauf der Dinge offensichtlich auch nicht mehr auf. Auf all das sollten wir zum Frauentag trinken! Schampus, und zwar richtig viel. Denn die Zeit hässlicher Anthurien-Sträuße ist Gottseidank vorbei. Mehr denn je gilt: Frauen. Wollen. Heute. Alles. Kapiert!


Jana Hensel muss sich die Damentoilette beim Freitag heute zum Glück mit anderen Frauen teilen

Die wöchentliche Kolumne "Frauensache/Männersache" im Alltagsressort widmet sich Genderthemen und wird abwechselnd von weiblichen und männlichen Autoren geschrieben. Zuletzt schrieb Axel Brüggemann über den weiblichen Stinkefinger

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