Empfehlung der Woche

101 Gründe, Cannabis zu lieben

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Michael Carus und Dr. med. Franjo Grotenhermen

Softcover (farbig illustriert)

240 Seiten

24,80 €

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Copa 71

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Rachel Ramsay und James Erskin

Großbritannien 2023

Dokumentarfilm

91 Minuten

Ab 26. Juni im Kino!

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Screen Time. Videokunst in Leipzig seit 1990

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Museum der Bildenden Künste


vom 12. Juni bis zum 31. August

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Kultur : Flieg weiter, Matthias!

an die wir uns erinnern wollen, finden wir immer wieder

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Nach flüchtigen Elementen forschen die Physiker, errechnen und erzeugen Konstellationen der Entropie, beweisbar nur im Schatten einer Ahnung........ mit einer sehr eigenwillige Konzeption von flüchtigen Räumen öffnet ein Mitstudent mir Augen und Ohren im Jahr 1987: für einen städtebaulichen Entwurf zur Revitalisierung und Nachverdichtung einer Siedlung aus den fünfziger Jahren entwirft der Kommilitone eine Reihe von blauen Wohngebäuden, die der westlichen Ausfallstrasse hinter Berlin-Spandau einen neuen Rhythmus geben sollen. Erst erklärt Matthias den Entwurf entlang der Zeichnungen, und dann..... singt er uns die Häuser vor.

Bei der Präsentation der Diplomarbeit zeigt er keine Pläne, keine Zeichnung, lediglich eine Partitur: sechs Sprecher senden Botschaften durch den Vorstellungsraum, fragile Beziehungen entstehen in wechselnden Kraftfeldern, synchronisieren sich in den Rhythmus alternierender Wiederholungen, drängend zum Gleichlauf, abklingend in die Vereinzelung, frei schwärmend....

Ich will Räume beschreiben, die zwischen den Individuen entstehen, für Sekunden nur, Räume, die wandelbar sind... versucht er mir zu erklären.

Zur Wendezeit kommt er aus Belgien zurück, sein nächstes Stück heißt Brüssel-Projekt, dazu schneide ich für ihn ein Video. Eine junge Dramaturgin begleitet mich durch die Nächte am Schnittcomputer, eine zierliche, energische Person, ich erinnere noch ihre schwarze Lockenmähne und ein wundervoll voluminöses Parfum..... sie ist ein Fan der ersten Stunde: Matthias macht tolle Sachen.....

Zwanzig Jahre sind vergangen, werf’ ihn endlich mal in die Guglmaschin: Matthias Wittekindt gebe ich ein, und dann finde ich Memotrip:

Die Geschichte von Simonides. Die stammt von Cicero, und er erklärt, dass Simonides nach diesem Ereignis eine Erinnerungstechnik entwickelte, die Namen und sogar ganze Texte an Bilder koppelt. Wer sich an einen Text oder an bestimmte Stichworte erinnern will, baut sich zu jedem Wort ein Bild. Diese Bilder hängt er dann in Gedanken in einem imaginären Gebäude auf, und zwar an markanten Stellen. Um sich später an einen Text zu erinnern, schreitet man gewissermaßen durch sein Gebäude und ruft die Bilder ab, die einem die gesuchten Worte zurückgeben....

youtube.com/watch?v=mys2k5sLylw

Hier endet der 93. Eintrag: Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.

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Dieser Blog mischt Fiktion und Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

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