Krise als Unheil oder erstrebenswerter Gestaltungsraum?

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Krise als Unheil oder erstrebenswerter Gestaltungsraum?


Gespaltenes Verständnis des Begriffs Krise am Beispiel der Weltfinanzkrise


Es gab einmal Banken, Versicherungen, die als Korrektiv staatlicher Geld- und Finanzpolitik aufgestellt, ein Eigengewicht in der Finanz- und Wirtschaftspolitik über lange Phasen der Geschichte, mehr oder weiniger krisenhaft wie erfolgreich, anstreben und behaupten konnten.

Inzwischen sind die als systemrelevant identifizierten Banken, Versicherungen der G 8 Staaten zu reinen Geld- und Finanzsoldaten/innen der Zentral- und Notenbanken mit ihrer Politik des billigen Geldes auf Deubel komme heraus verkommen-

Wieso ist es zu dieser einhelligen Politik des billigen Geldes der G 20 Staaten gekommen?
Weil die Politik dieser Länder aus Feigheit vor dem politischen Freund, , angesichts von hausgemachten Problemen auf allen gesellschaftlichen Feldern, als Finanzdespotie Krisen- Szenarien heraufbeschwört, die als Druckmittel taugen, dass die politischen Freunde/innen übergangslos wie überraschend nach alternativlos geltender politischer Intervention in Serie auf nationaler und internationaler Ebene rufen, die sie vorher noch als Instrumente des monetären Wahns geächtet.

Nicht Banken und Versicherungen haben uns verraten, sondern die politischen Geldsoldaten/innen der Notenbanken der G 20 Staaten, die die Banken und Versicherungen staatlicher wie privater Herkunft im monetären Handstreich konzertierter Aktionen des billigen Geldes auf dem Wege einer überaus fragwürdigen Befreiung der Welt vom Geld als weltwirtschaftliches Koordinatensystem, okkupiert!?

Wenn selbst in so das Thema „Weltfinanzkrise“ eingehend vertiefendeSendungen wie „Anne Will“ die Rolle der Noten- und Zentralbanken der G 20 Staaten in de Weltfinanzkrise mit ihrer Politik des billigen Geldes unter der wirtschaftstheoretischen Prämisse des Wachstums um jeden monetären Preis aussparen, ist es spätestens an der Zeit, den Begriff Krise im auseinanderklaffenden Verständnis des veröffentlichten Mainstreams der Meinungen und der aktiven Politik in Regierung und Opposition neu zu beleuchten.

Während der Mainstreams der veröffentlichten Meinung immer in seinem Verständnis des BegriffsKrise noch davon ausgeht, dass Krisen um jeden Preis bekämpft werden müssen, um der nationalen wie internationalen Politik wieder Gestaltungsraum zu schaffen, scheint die regierungsamtliche Politik der G- 20 Staaten selber zunehmend davon beseelt, dass die Herbeisschaffung, die Heraufbeschwörung der Gefahrenlagen von Krisen, welcher Art auch immer, das Ziel des regierungsamtlichen Begehrens und Strebens ist, politischen Gestaltungsraum, administrativ an Parlamenten vorbei, in G- 8 bis G- 20 Runden abgestimmtintervenierend, national durchzuregieren, den es ohne Krise nicht gibt..

So ist der mutige Ruf der Opposition in den Parlamenten der G- 20 Staaten nach verstärkter Transparenz und Wirkung der Arbeit der Aufsichtsbehörden gegenüber Banken, Versicherungen, Hedgefonds, ein wohlgemeinter, der am Verständnis der Regierungen des Begriffs Krisevöllig vorbeigeht, weil die Aufsichtsbehörden ja gerade u. a. den Abbau von Eigenkapital (EK) der systemrelevantenBanken; Versicherungen durch Auslagerung in Rettungsschirme, Rettungspakete nach Art der Hermes- Kreditversicherung kontrolliert national forcierend wie international deregulierendbegleiten. Wie es die regierungsamtliche Politik wirtschaftstheoretisch wie praktisch befohlen.

Die Folge davon ist, dass selbst hausgemachte Finanzkrisen systemrelevanter Banken, Versicherungen der G- 20 Staaten niedrigschwellig zu politischen Krisen führen, weil diesen Banken, Versicherungen als Globalplayer willentlich die monetäre Grundlage betriebswirtschaftlicher Risikoerwägungen in den Bilanzen durch entsprechende Bildung von Rückstellung praktisch durch die Auslagerung des EK in Rettungsschirem, Rettungsfonds regierungsamtlich entzogen ist.

So kommt am Ende gar heraus, die Regierungen der G- 20 Staaten suchen in Krisen nicht nur eine Chance, sich politisch zu behaupten, sondern vom globalen Grunde her, den Gestaltungsraum, internationale Politiken in nationale Politik umzusetzen.

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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