Läßt Linke "Occupy Bewegung" naßkalt im Regen stehen?

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Versuch einer Replik auf folgenden Artikel des Freitag Bloggers MarioCandeias:

www.freitag.de/community/blogs/mariocandeias/empoerte-occupy-und-die-mosaiklinke-in-europa

17.11.2011 | 12:56 MarioCandeias

Empörte, Occupy und die Mosaiklinke in Europa
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MarioCandeias schreibt:

"Ihr Beweggrund ist die handfeste Verletzung breiter sozialer Interessen, die Verunmöglichung eines würdevollen Lebens, einer sinnvollen Arbeit, von der die Menschen nicht in Armut leben müssen, einer bezahlbaren Ausbildung, einer Perspektive. Und nicht zuletzt empfinden sie die Verteilung der Krisenkosten und der Lasten der Kürzungspolitik als ungerecht"

Meine Replik:

Seit wann gibt es Krisenkosten? Das klingt so, als ob wir uns bei rechter Verteilung der Kosten, Krisen lesiiten könnten!, oder?
Sind nicht die Krisen die Kosten vorherigen politischen Versagens, Organisationsverschuldens zu Lasten bestimmter Schichten in Gesellschaften, Völker in bestimmten Regionen der Welt?

MarioCandeias:

"Doch in Europa lassen sich große Teile der Linken nur zaghaft auf die neuen Bewegungen ein. Es dominieren Abwarten und Abgrenzung. Politische Kulturen, Zusammensetzung, Ziele scheinen zu unterschiedlich."

Meine Replik:

Nicht Ziele, sondern die unterschiedliche Interessenslage durch die Arten der Partei- und Politikfinanzierung etabliereter Organiationen, wie Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, samt deren steuerfinanzierte Stiftungen in den Parlamenten in Bund, Ländern, EU sind das bisher unaufgedeckte Problemgemenge, Konfliktgedränge dass alte und neue soziale Bewegungen unerklärtermaßen auf Distanz hält und halten soll!?

MarioCandeias:

"Das in der breiten Linken angesammelte Wissen wird – anders als in New York – auf der Puerta del Sol, dem Syntagma Platz oder vor dem Bundestag kaum abgerufen."

Meine Replik:

Was heißt hier kaum abgerufen? Poltik ist, wie sonst nur Geldschulden, eine Bringschuld.

Wo bleibt denn die finanzielle, materielle wie mentale Unterstützung der "Occupy Bewegung" in Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg, München, Stuttgart, Leipzig, Dresden, Erfurt jetzt im Winter, wo es in den Parks und Zelten kalt wird?

Wo öffnen Parteizentralen ihre Hallen, Versammlungssääle, Räume, sanitären Anlagen, um der "Occupy Bewegung" unverbrüchlich demonstrativ solidarisch Rückhalt zu garantieren?

MarioCandeias:

"So soll Horizontalität gewahrt bleiben, alles soll von unten organisch wachsen, basisdemokratisch, keine Sprecher oder Anführer. Führung bzw. eine spezifisches Verständnis hierachischer Führung durch die traditionellen Organisationen wird häufig zurecht abgelehnt. Doch die simple Ausblendung von Wissensunterschieden und Erfahrungen, verhindert die Suche nach einem produktiven Umgang damit, ebenso wie die notwendige Verdichtung und Artikulation gemeinsamer Positionen. Die simple Proklamation von Horizontalität verhindert nicht, dass sich Führungsfiguren praktisch doch herausbilden – wie so oft schlägt auch in diesen Bewegungen die vermeintlich politisch-korrekte Ablehnung traditioneller Führung hinter dem Rücken dialektisch in informelle Hierarchien und Führungsgruppen um, die als informelle schwerer zu bearbeiten sind. Natürlich sprechen sie nicht für alle, nur „für sich“, aber es sprechen, moderieren, organisieren immer die gleichen und akkumulieren dabei informelle Macht."

Meine Replik:

So eine brave Basis, wie die Occupeier" haben sich die etablierten Parteien doch immer herbeigesehnt, nur eben nicht draussen, außerhalb der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, Stiftungen sondern intern unter ihren zentralistischen Kommando Fittichen!?

Die tun doch erst einmal das, was sie seit Jahrzehnten sollten, sich auf den Urlaubs Rasen grollend politisch trollen und bis zu medial spektaklen Auftritten Ruhe geben.

MarioCandeias:

"Selbst Bänker und Polizisten wundern sich darüber. Es mangelt an einem etwas deutlicherem Antagonismus, ohne die alten Selbstisolierungen zu reproduzieren. Die Indignados in Spanien sind hier ein gutes Beispiel und sind nach der Besetzung der großen Plätze in der zweiten Phase der Organisation in den Barrios auch zu Besetzungen von Häusern und Hospitälern übergegangen (ähnlich die Verbindung von Anti-Eviction-Initiativen und Occupy in Oakland)."

Meine Replik:

Weil die die globale Kommandolinie des Ex- Chefs der Deutschen Bank, Rolf Breuer aus dem Jahre 2002 im Wege der Einführung des Euro noch nicht. ventilierend, inhalliert haben:

"Der Markt ist die Fünfte Gewalt, die mit leichter Hand viel besser die Angelegenheiten der Demokratien regeln kann, als es die vierjährigen Wahlen zu Parlamenten je könnten?“

Ist hier weltweit der helle Wahn in nadelgestreiften Anzug der hervorstechenden Finanzaristokratie als "Breuer Ungeheuer" unterwegs?“,
oder wollte Rolf Breuer dieses alles mitinchten, wolte er nur zwischen dem Politisieren und Poetisieren pendelnd en Finanzmarkt mit unsichtbarer Hand im Land verdichten?

MarioCandeias:

"Sind diese Schulden nicht zu großen Teilen illegitim, also unrechtmäßig? Darüber wäre in demokratischen Konsultations- und Entscheidungsprozessen zu beraten, ein Schuldentribunal, ähnlich wie in Island oder zuvor in Ecuador:
"Dies würde über Appelle zur Solidarität mit Griechenland hinaus gehen, unmittelbarer gemeinsame Interessen verknüpfen. In Verbindung mit einer gerechteren Steuerpolitik, die Kapital und Vermögende wieder stärker zur Finanzierung des Öffentlichen heranzieht, also das gesellschaftliche Mehrprodukt wieder der Allgemeinheit zurückführt, könnten so Umverteilung gestoppt, umgekehrt, Spielräume für eine andere Politik überhaupt wieder eröffnet werden. "

Meine Replik:

Der Euro beweist in Europa das Demokratie funktioniert.
Die Märkte befördern mit ihrer
"Occupy Wall Street Bewegung"
auf einen Rolf Breuer "Mit unsichtbar "Leichter Hand" treiben die Märkte die Demokratien regelnd vor sich her!"
diesem spukenden Ungeheuer mit seinem Gespenster Spruch aus der Deutschen Bank über die Demokratie
"Hier gehts lang!§$, €, Sterling Pfund, Yuan, Yen".

Was ist das Lieblingskind als komfortables Möbelstück der Demokratie?
"Die lange Bank!"

Zu Kaisers Zeiten haben die Deutschen Kriegsanleihen des deutschen Staates erst gekauft, dann als Altpapier gebunkert, was mit Friedensanleihen in Euro noch nie geschah.

Warum kaufen die Europäer den Märkten nicht einfach Staatsanleihen in Euro für die Zwecke von Frieden, Sozial- und rechtsstaat, Entwicklung, Bildung, Gesundheit, Zivilgesellschaft, Freitags Abos, Kultur, Medien Flaterate, Breitensport, Altersvorsorge vom Fleck weg ab?

Schon wäre die angebliche Eurokrise blasse Geschichte zum Dichten?

Warum machen die Medien für den Kauf von zweckgebundenen Euro Staatsanleihen nicht heilende Reklame, wie einst zu Kaisers Zeiten heillos für die monarchistischen Kriegsanleihen im Deutschen Reichstag,ums Verrecken anno 1913/1914 bis 1918?

Was für ein volksbegehrendes Potential für zweckgebundene Staatsanleihen in Euro?

Was sind Vermögenssteuern, gut wenn wir sie denn allerorten in Eurpa hätten, gegen die Zwangsbeglückung der Reichen, Vermögenden in Europa, zweckgebundene Staatsanleihen in Euro mit steuerlich freigestellten Zinserträgen zu kaufen, statt diese Staatsanleihen dem spekulativen Spiel der Märkte zu überlassen.

Vor Einführung des Euros hat die Welt doch keine griechischen Staatsanleihen gekauft, die Käufer/innen waren die griechen selbst.
Warum soll nict wieder sein, was längst war?

Schon entpuppte sich der Euro Rettungsschirm als hyper aufgeblasener Knirps, der in Hegegärten von Kita Laufgitter Tagesmuttertätten gehört?

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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