Messer in der Seelenküche

Filmkritik Das wilde Leben von unten gesehen: In seinem neuen Film „Soul-Kitchen“ sucht Fatih Akin plötzlich nach Heimat und Freundschaft
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Deutsche Kunst und Heimat. Das ist ein heikles Thema. Nicht nur wegen der heilen Welt, die aus dieser Kombination zumeist erwächst. Sondern weil sie Heimat in der Regel an einen Ort bindet. Selbst ein Regisseur wie Edgar Reitz hat seinen legendären Beitrag zum Genre des Heimatfilms an eine bestimmte Region gekoppelt: den Hunsrück.

Diese ambivalente Tradition hat der Filmemacher Fatih Akin schon durch bloßes Erscheinen außer Kraft gesetzt. Jetzt wird ein 1973 als Sohn türkischer Einwanderer geborener Mann wie selbstverständlich als „deutscher Künstler“ mit internationalen Filmpreisen überschüttet. Der setzt zwar seiner Geburtsstadt Hamburg cineastisch ein Denkmal. Nur ist die Perspektive plötzlich eine ganz andere.

In Akins Fi