Ideologischer Super-Gau

Ton und Text Waffenkauf statt Hungerhilfe – nicht nur "Live Aid"-Maestro Bob Geldof hat gerade ein akutes Problem: der ganze celebrity activism steht im Zwielicht
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Ein großer Teil der Spenden aus dem legendären „Live Aid“-Projekt der Achtziger diente äthiopischen Rebellen dazu, Waffen zu kaufen. Das zumindest behauptet die BBC dieser Tage und lässt sich von den wütenden Dementis des Organisators Bob Geldof nicht beirren. Die Frage, ob „Live Aid“ mehr Menschen gerettet oder getötet hat, wäre selbstredend zynisch, allerorten müssen sich Hilfsorganisationen in Kriegsgebieten irgendwie durchlavieren, um zu helfen, da geht sicher einiges schief, was man Geldof bestimmt nicht vorwerfen kann.

Aber es lenkt den Fokus auf ein grundsätzliches Problem, das Popmusik spätestens seit dem Sündenfall „Live Aid“ hat, als sich die Kameras nicht nur auf die in der Tat bis dato une