Watschen mit Gesang

Alter Streit Marcel Reich-Ranicki, Martin ­Walser und die „FAZ“ – das ist eine ­schier endlose Geschichte. Nun gibt es ein neues Kapitel zu erzählen
Exklusiv für Abonnent:innen

Am Ende einer langen, teilweise lauten Diskussion las Martin Walser ein paar Passagen aus seiner Novelle Mein Jenseits. Den Satz – „Dass ich im Unrecht bin, das zeigt nur, dass er jünger ist und noch glaubt, recht zu haben sei möglich“ – las er mit demonstrativem Nicken in Richtung des FAZ-Herausgebers Frank Schirrmacher. Gelächter im Raum. Später dann, beim Wein in kleiner Runde und ohne Schirrmacher, bedauerte Walser den Verlauf des Abends, der ihn permanent dazu gezwungen habe, recht haben zu müssen.

Dabei wollte er sich doch nie, nie, nie mehr in Situationen begeben, in denen man recht haben muss. Aber er hat es selbst so gewollt. Er hatte sich für die Vorstellung seines dritten Tagebuchbandes im Berliner Literarischen Colloquium neb